© Albrecht I. Schnabel

Bedeutung von Ort und Handwerk

Die Region Vorarlberg und der Bregenzerwald prägen die Identität von Dietrich Untertrifaller. Jedes Projekt, das wir ins Leben rufen, trägt ein Stück dieser Identität in sich. Eine wesentliche Rolle spielt dabei das Handwerk – nicht nur im Sinne von Fähigkeiten und Qualitäten, sondern im Sinne von Haltung und Wertschätzung gegenüber dem Kontext, den Ressourcen und der Zusammenarbeit. In dieser Hinsicht symbolisiert Vorarlberg weit mehr als nur den Anfang unserer Geschichte. Vorarlberg ist auch eine Art Laborschule für uns. Jeder ist das Produkt seines Umfeldes. Man befruchtet sich gegenseitig durch den respektvollen Umgang, durch das gemeinsame Gespräch und den Austausch auf Augenhöhe. Der darin liegende Anspruch an sich und andere ist eine Konstante in unserer Architektur und Gesinnung.

© Florian Spring

Diese Entwicklung ist historisch bedingt: Aus dem Zusammenschluss von Baukultur-Schaffenden aus der Region entstand eine kulturelle Bewegung. Neue Lebensformen, die im Holzbau und in traditionellen Formen Ausdruck finden, wurden durch den öffentlichen Diskurs nach außen getragen. Auch im globalen Kontext hat sich Vorarlberg bewiesen: Es hat eine eigene Holzbaukunst und Hauslandschaft entwickelt und neue architektonische und handwerkliche Maßstäbe gesetzt.

Für die regionale Baukultur – und auch für uns als ihre Vertreterin – sind gerade in Zeiten der Material- und Bauwende Wissenstransfer und Wertschätzung gegenüber Handwerk und Ressourcen von immenser Bedeutung. Mit dieser Entwicklung kommt auch die Verantwortung, auf Herausforderungen in der Region zu reagieren: leistbares Wohnen und Nachverdichtung fördern und sich mit dem Weiterbauen auseinandersetzen.

Wie genau schaut unser Handwerk aus? Ein starker Landschaftsbezug und die Liebe zum Werkstoff paaren sich mit Pragmatismus, der Maß und Proportionen hält, mit allen Funktionen unter einem Dach und mit einer hohen Nutzungsqualität. Auf dieser Basis haben wir über 35 Jahre einen Erfahrungsschatz aufgebaut, den wir in andere Regionen einbringen und in größeren Maßstäben umsetzen können. Und so gehorcht das Festspielhaus den gleichen Grundsätzen wie ein Quartier in Freiburg oder eine Schule in Frankreich.

Text: Anu Walser, Februar 2024

Aufstocken und Weiterbauen

Bauen im Bestand hat eine lange Tradition und ist heute wichtiger denn je. Wie wir mit unserem Gebäudebestand umgehen, ist in den kommenden Jahrzehnten eine der größten Aufgaben unserer Branche. Denn für den Klimaschutz haben unsere Gebäude höchste Relevanz. Mehr noch als deren Betrieb ist die versteckte, graue Energie und die Betrachtung über den gesamten Lebenszyklus ausschlaggebend für deren Bilanz.

Das nachhaltigste Gebäude ist deshalb jenes, das schon da ist. Das Um- und Weiterbauen stellt für Architekt:innen und alle Planungsbeteiligten eine spannende Herausforderung dar, die viel Kreativität und Flexibilität fordert.

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Holz in die Stadt

Die Rückkehr des Baumaterials Holz in den städtischen Raum ist mittlerweile auf fast allen Ebenen angekommen. Viele Argumente sprechen für seinen Einsatz und so konnte es sich im urbanen Umfeld wieder etablieren - auch über die Hochhausgrenze hinaus. In Städten weltweit entstanden in den letzten Jahren Tragstrukturen aus Holz. Die dabei gemachten, positiven Erfahrungen machen Mut. Und so setzen auch Investoren vermehrt auf diesen nachwachsenden Baustoff.

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Angelika Kauffmann Museum, Schwarzenberg (AT)
Weiterbauen, Denkmalschutz

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Collège Simone-Veil, Lamballe (FR)
Neubauen

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Haus DI, Bregenz (AT)
Neubauen

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