Haus DI, Bregenz (AT)
Neubau, Holzbau

Auftraggeber: Privat
Standort: A-6900 Bregenz
Architektur: Dietrich Untertrifaller
Bauzeit: 2014 – 2016
Fläche: 210 m²
Programm: Einfamilienhaus auf drei Ebenen aus Sichtbeton und Holz

Fotos: Albrecht I. Schnabel

Team
Felix Kruck (Projektleitung), Martina Simoncini

Text: Gerlinde Jüttner

Fachplanung
Statik Beton: Mader & Flatz, Bregenz
Statik Holz: Merz Kley Partner, Dornbirn
Haustechnik: Team GMI, Dornbirn
Heizung-Sanitär: Steurer, Schwarzenberg
Landschaft: Balliana Schubert, Zürich
Bauleitung: Baukultur Management, Schwarzenberg
Holzbau: oa.sys baut, Alberschwende

Auszeichnungen

  • The Plan Award, Honorable Mention

Urbanes Wohnen im ländlichem Umfeld

Die begehrten Grundstücke des Bregenzer Pfänderhangs bieten Seeblick über die Stadt hinweg und wahren gleichzeitig “ländliche” Atmosphäre. Die Topografie des von Norden nach Süden ansteigenden Grundstücks und die Aussicht bestimmen das Entwurfskonzept dieses Hauses.

Wo nordseitig die Pfänderstraße vorbeiführt, betritt man die unterste der drei Ebenen. Darüber liegt das Gartengeschoss mit Kinder- und Gästezimmer sowie Büro. Ganz oben schwebt das Wohngeschoss über dem Wiesenhang, auf allen Seiten von weit auskragenden Terrassen gerahmt – Wohnraumerweiterungen im Freien, geschützt durch die Dachplatte.

Wie urbanes Wohnen mit ländlichem Umfeld, Privatheit mit Repräsentation verbunden werden kann – Haus DI gibt darauf eine zeitgemäße Antwort.

Unten Sichtbeton, oben Holz

Zwei Geschosse aus Sichtbeton tragen das darüber auskragende Wohngeschoss aus Holz. Das unterste, bis auf die Nordseite im Hang eingegraben, dient dem Ankommen. Eine Galerie fungiert als Verteiler in der mittleren Ebene. Sie beherbergt das Reich der Kinder, ein Gästezimmer und ein Heimbüro mit Blick ins Grüne. Von ganz oben gibt es freien Blick zum Bregenzer Hausberg im Osten und zum Bodensee im Westen. Auf den direkten Bezug der Wohnebene zum Garten wurde dafür gerne verzichtet.

Haus auf dem Haus

Das oberste Geschoss wirkt wie ein autonomes Haus auf dem Haus. In einer offenen Raumfolge erstrecken sich an der Westseite Esszimmer, Küche und Wohnbereich. Schlafzimmer und Bad liegen in der Nordostecke, flankiert von einem Schrankraum. Für Gänge wurde kein Platz verschwendet, die Wegeführung – stark an der Alltagstauglichkeit orientiert – erlaubt abwechslungsreiche Rundgänge durch das Geschoss.

Holz, Sichtbeton und Glas prägen das Innere des Hauses ebenso wie seine Fassaden. Der reduzierte Materialkanon ist fein variiert: Sichtbeton mit Brettstruktur oder glatt, die Hölzer nach atmosphärischer Wirkung eingesetzt – in der Wohnebene Eiche, in den Kinderzimmern helle Weißtanne.

Die rund um das Haus führende Veranda wird zur Straße hin von Vertikallamellen abgeschirmt. Sie sind um 180 Grad drehbar und erlauben so, Ausblick und Grad der Transparenz zu steuern. Die Veranda zitiert den "Schopf“, ein typisches Element des traditionellen Bregenzerwälderhauses, der als loggienartiger Aufenthaltsraum an warmen Tagen dient.

Grundriss E0
Grundriss E1
Grundriss E-1
Schnitt

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