Haus SCH, Bregenz (AT)
Neubau,
Holzbau
Auftraggeber: Privat
Standort: A-6900 Bregenz
Architektur: Dietrich Untertrifaller
Entwurf: Helmut Dietrich
Bauzeit: 2014 – 2015
Fläche: 169 m²
Programm: Viergeschossiges Einfamilienhaus aus Stahlbeton und Holz auf extrem steilen, 450 m² kleinen Hanggrundstück
Fotos: Bruno Klomfar
Team
Susanne Gaudl, Felix Kruck (Projektleitung), Martina Simoncini
Text: Gerlinde Jüttner
Fachplanung
Statik Beton: Mader & Flatz, Bregenz
Statik Holz: Merz Kley Partner, Dornbirn
Haustechnik: B. Langer, Wolfurt
Elektrik: Kremmel & Schneider, Lustenau
Bauphysik: B. Weithas, Lauterach
Camera Obscura am Steilhang
Im Nordosten von Bregenz kragt ein schwarz gestrichenes, hölzernes Prisma aus einem steilen Südhang ins Freie, dem Vorarlberger Rheintal entgegen. Was auf den ersten Blick wie eine frei geformte Bauskulptur erscheint, ist tatsächlich das Resultat einer ökonomischen Kalkulation. Um dem extrem steilen Grundstück mit nur 450 m² bebaubarer Fläche eine größtmögliche Kubatur abzugewinnen, haben wir einen Maximalkörper mit weit auskragender Untersicht entworfen.
Die Erschließung der Hangneigung erfordert vier Ebenen. Die beiden mittleren beherbergen die Wohnräume, darüber befindet sich die Garage, darunter der Gartengeräteraum. Die Räume der beiden Wohnebenen sind entsprechend ihrer Privatheit geschichtet: Im oberen Geschoss sind Küche, Essen und Wohnen angesiedelt, im unteren liegen die intimeren Räume wie Arbeits-, Gäste-, und Schlafzimmer.

Auskragender Holzbau auf Stahlbetonkern
Konstruktiv wurde dem viergeschossigen, bergseitigen Stahlbetonkern ein talseitig auskragender, zweigeschossiger Holzbau vorgehängt. Die Serviceräume liegen im Betonkern, die Aufenthaltszonen in der hölzernen Auskragung.



Die Assoziation mit einem Kameragehäuse erschließt sich mehrfach: in der Präzision von Konfiguration, Materialisierung und Ausführung ebenso wie im Fokussieren auf die Qualitäten der Lage, die umgebende Natur und die Aussicht in die Weite der Landschaft.
Der Wohnbereich weist an seinem höchsten Punkt eine Raumhöhe von fast fünf Metern auf und verjüngt sich zur Aussicht hin konisch. Ähnlich einer Balgenkamera wird so der Blick durch die verglaste Südwand über die Loggia in den Talboden gelenkt.

Grundriss E0


