Studie Rennweg, Wien (AT)
Neubau,
Quartiersentwicklung
Auftraggeberin: S+B Gruppe
Standort: A-1110 Wien, Rennweg
Architektur: Dietrich Untertrifaller
Studie: 2021
Bauzeit: in Entwicklung
Programm: Shops, Kleingewerbe, Gastronomie, gefolgt von Büroetagen und darüber Wohnungen
Visualisierungen: Dietrich Untertrifaller
Team
Maria Megina (Projektleitung), Nikolaus Skorpik
Text: Gerlinde Jüttner
Fachplanung
Nutzungskonzept: art.phalanx, Wien
Landschaft: Ramboll Studio Dreiseitl, Überlingen
Die vertikale Stadt
Spannend, herausfordernd und vielfältig ist der langgezogene Bauplatz am Wiener Rennweg. Alte Strukturen mit Kleingewerbe und Wohnen treffen auf den ambitionierten Veranstaltungs- und Forschungsort Neu-Marx oder die T-Mobile-Zentrale. Mächtige Verkehrsadern wie Süd-Ost-Tangente und S-Bahn verleihen dem Bauplatz seine insulare Lage und sorgen zugleich für eine exzellente Anbindung ans Zentrum und an den Flughafen.
Hier wollen wir einen neuen, lebendigen, urbanen Stadtbaustein setzen. Das hybride Projekt aus neun Gebäuden, darunter zwei Hochhäuser, verknüpft Wohnen mit kreativwirtschaftlichem Arbeiten und produzierendem Gewerbe.

Netzwerk statt Konkurrenz
Frei nach dem Motto "von der Konkurrenz zum Netzwerk" werden hier Menschen aus verschiedenen Bereichen animiert, ihr Wissen auszutauschen und dadurch etwas völlig Neues zu schaffen. Ein intensiver Austausch verlangt nach zahlreichen Begegnungsmöglichkeiten und Treffpunkten. Daher stapeln wir die Elemente der Stadt (Wohnhäuser, Büros, Produktionsräume, öffentliche Einrichtungen) mit ihren Eingängen und Vorräumen, Straßen und Plätzen in die Vertikale und erleichtern so den Dialog der Nutzer:innen.

Die öffentlichen Funktionen verteilen sich auf alle Geschosse, verbunden durch den sogenannten Loop. Diese breiten Rampen für Radfahrer:innen und Fußgänger:innen sorgen für kurze Wege. Stark durchgrünt werden die Straßen, Plätze und kleinen Parks auf den einzelnen Ebenen zu Orten der Gemeinschaft, der Begegnung und des Austauschs.
Eine Fußgänger- und fahrradfreundliche Erschließung spannt sich über die beiden Verkehrsadern Tangente und Rennweg. So wird der Straßenraum wieder für Menschen aktiviert.

Die vertikale Stadt knüpft mit zwei Landmarks ans Stadtzentrum und die Fernsicht der Tangente an. Durch ihre Höhe markieren sie die Eingänge ins Quartier. Dazwischen entsteht eine differenzierte Silhouette aus sieben unterschiedlich hohen Baukörpern.
Die übliche Einteilung der vielfältigen Nutzungen in Erdgeschoss für Geschäfte, Kleingewerbe, Gastronomie, gefolgt von Büros und darüber Wohnen wurde aufgelöst und in die Vertikale gebracht.

Zum Promenadennetz sind auch die Adressen der gestapelten Häuser ausgerichtet. Jedem ist ein intensiv begrüntes Regal vorgelagert, das sich die Nutzer:innen aneignen können. So erhält jedes Haus einen Vorplatz und eine individuelle Identität.
