Quartier Kleineschholz, Freiburg (DE)
Neubau,
Leistbares Wohnen,
Quartiersentwicklung
Auftraggeberin: Stadt Freiburg im Breisgau
Standort: D-79106 Freiburg-Stühlinger, Lehener Straße
Städtebau & Landschaft: Dietrich Untertrifaller mit Ramboll Studio Dreiseitl
Wettbewerb: 2019, 1. Preis
Bebauungsplanung: 2019 – 2021
Bauzeit: ab 2023
Fläche Wohnen: ca. 90.000 m²
Programm: Wohnquartier West 569 Wohnungen, Wohnquartier Ost 194 Wohnungen, Personalwohnanlage Nord 563 Wohnungen, 4 Kitas, Gewerbe und Dienstleistung, Gastronomie
Visualisierungen: Dietrich Untertrifaller
Team
Anke Blumenstein, Anna Hasenfuß, Teresa Hemmelmann, Eva Kukurite, Soojeong Kwon, Björn Osmann (Projektleitung), Josef Piroddi, Günther Prechter (Projektleitung), Michael Sohm, Jana Wörn
Text: Gerlinde Jüttner
Fachplanung
Verkehr: Stete Planung, Darmstadt
Lebensraum mit typologischer und sozialer Vielfalt
Unser Konzept für Kleineschholz integriert verschiedenste Wohnformen und Gebäudetypen, mit Schwerpunkt auf kostengünstigem Wohnbau. Die typologische Bandbreite der Baustruktur und die Mischung aus Mietwohnungen, Eigentumsanlagen und Baugruppen sorgt für die wünschenswerte soziale Vielfalt. Hier wohnen Familien und Singles, Kinder, Junge und Alte, Einheimische und Zugezogene. Hier arbeiten Handwerker, Selbständige und Dienstleister. Gemeinsam bilden sie eine stabile, selbstregulierende Sozialstruktur aus unterschiedlichen Verantwortlichkeiten, Lebenszyklen und Ortsbezügen.
Der Westrand des Stühlinger Viertels in Freiburg ist vor allem durch große Verwaltungsgebäude geprägt, die tagsüber gut frequentiert werden, abends und am Wochenende jedoch für leere Straßen sorgen. Durch die städtebauliche Neuordnung entstehen hier dichte Wohnquartiere, die eine vielfältige, lebendige Nutzung zulassen, das Viertel beleben und für Sicherheit sorgen.

Drei Wohnquartiere und ein Park
Dem großzügigen öffentlichen Park im Zentrum des Areals kommt aus ökologischer, funktionaler und sozialer Sicht eine wichtige Rolle zu. Der kompakte Gebäudeblock "Kleineschholz Ost" (194 Wohnungen) ergänzt die Solitäre von Arbeitsagentur und RiS.
Die Lehener Straße verbindet als "urbane Brücke" das dicht bebaute Stühlinger Viertel mit dem neuen Wohnquartier "Kleineschholz West" (569 Wohnungen) und "Kleineschholz Nord" (563 Personalwohnungen für das Universitätsklinikum) und wird so zur belebten, innerstädtischen Haupterschließungsstraße.

Die drei Wohnquartiere West, Ost und Nord
Die beiden Wohnquartiere West und Ost integrieren verschiedenste Funktionen und Wohnformen, Gebäudetypen und bauliche Dichten. Die höheren Räume im Erdgeschoss ermöglichen flexible Nutzungen. So können neben Wohnen im Hochparterre auch Kleingewerbe, Dienstleister, Läden und gastronomische Angebote als wichtiger urbaner Anziehungspunkt in den Straßenraum hineinwirken.
Das Wohnquartier West erhält den Charakter einer Garten- und Gärtnerstadt. Punkthäuser, Zeilen und Townhouses (gestapelte Maisonette-Wohnungen) mit fünf bis acht Geschossen formen eine Kette grüner Wohnhöfe.
Um an der Kreuzung zweier Hauptverkehrsstraßen Präsenz zu zeigen, sind die Gebäude des Wohnquartiers Ost um zwei Geschosse höher. Auf der Piazza mit Läden, Restaurants und Cafés mischen sich in den Pausen Mitarbeiter:innen der Stadtverwaltung, Bewohner:innen, Krankenhauspersonal und Schüler:innen.
Die Personalwohnanlage für das Universitätsklinikum im Norden bildet einen weitgehend geschlossenen Rücken entlang der Lehener Straße. Intelligente Schallschutzkonzepte erlauben es, die Südlage entlang der Straße für hochwertige Wohnungen zu nutzen.
Die Auswahl aller Baumaterialien orientiert sich an ökologischen und damit wirtschaftlichen Kriterien. Ein hoher Holz-Anteil sorgt für eine positive CO²-Bilanz. Ziel ist die Optimierung des Bauwerks über den gesamten Lebenszyklus. Bepflanzung und Wasserflächen verbessern gemeinsam mit den begrünten Dächern, Fassaden und Parkflächen das Mikroklima.