Haus S, Weiler (AT)
Bauen im Bestand,
Sanierung,
Holzbau,
Neubau
Auftraggeber: Privat
Standort: A-6837 Weiler
Architektur: Dietrich Untertrifaller
Entwurf: Helmut Dietrich
Bauzeit: 2021 – 2022
Fläche: 177 m²
Programm: Wohntrakt als Ersatzneubau für Stallgebäude, Sanierung Tenne
Fotos: Albrecht I. Schnabel
Team
Felix Kruck (Projektleitung), Alissa Wolff
Text: Gerlinde Jüttner, Felix Kruck
Fachplanung
Statik: Eric Leitner ZTE, Schröcken
Haustechnik: Steurer, Andelsbuch
Elektrik: Pro Strom, Lauterach
Licht: Licht & Form Bernd Nagel, Dornbirn
Holzbau: Flatz, Alberschwende
Behutsam in die Moderne geführt
Am malerischen Ortsrand von Weiler liegt ein traditionsreicher Einhof, der über Jahrzehnte die Kulturlandschaft geprägt hat. Einst als Milchviehbetrieb genutzt, vereint das Gebäude Wohnhaus, Tenne und Stall unter einem Dach. Wir haben den Einhof behutsam in einen zeitgemäßen, ökologischen Wohnraum transformiert, der den Charakter des Gebäudes bewahrt und zugleich neu interpretiert. So setzt der Neubau einen klaren Akzent, ohne das ursprüngliche Ortsbild zu stören.
Der neue Einhof in Weiler steht als Beispiel für respektvollen Umgang mit bestehender Bausubstanz, nachhaltige Ressourcennutzung und eine zeitlose, authentische Architektursprache.

Wieder eine geschlossene Einheit
Volumen und Proportionen des in den 1980er Jahren errichteten Stallgebäudes harmonierten nicht mit den Giebelständen und Traufhöhen des Bestands. Es wurde daher sortenrein abgetragen. Im Sinne der Kreislaufwirtschaft werden die dabei gewonnenen Konstruktionshölzer und die Fassadenschalung weiter landwirtschaftlich genutzt.
Die Tenne, samt darunterliegendem historischen Gewölbekeller, wurde mit großer Sorgfalt saniert und verbindet nun den Altbestand mit dem Neubau. Funktionsräume wie Garage und Technikraum wurden dezent integriert. Der neue Wohntrakt schließt bündig an den Altbau an. Da sich Trauf- und Firsthöhe nun am Bestand orientieren, haben wir die ursprüngliche Form als geschlossene Einheit wieder hergestellt.

Offene Struktur mit Rückzugsmöglichkeit
Beim Betreten des Neubaus eröffnet sich über die Poolterrasse hinweg ein weiter Blick in die Ferne. Hinter der der gemütlichen Lounge erstrecken sich Kinderzimmer, Büro, Bad und Wäscheraum – zoniert und doch fließend im Übergang.
Im Obergeschoss trennt die zentrale Treppe Küche und Essbereich, beide mit fantastischen Ausblicken in die Natur. Daran schließt der Wohnbereich mit Kamin an. Im Gegensatz zu dieser offenen Struktur liegen Elternschlafzimmer und Badezimmer zurückgezogenen im hinteren Teil und bieten Ruhe und Intimität.


Nachhaltig, regional, zeitgemäß
Das gesamte Gebäude wurde als Holzbau aus nachhaltigen, regionalen Materialien errichtet. Die Holzfassade aus heimischer Fichte greift den ursprünglichen Charakter des Bauernhofes auf und schlägt so eine Brücke zwischen Tradition und zeitgemäßer Architektur. Die klare Formensprache und die sorgfältige Materialwahl vereinen Alt und Neu zu einem harmonischen Ganzen.



