
Projekthaus Zukunft, Dresden (DE)
Neubau,
Bauen im Bestand,
Holzbau,
Zirkuläres Bauen
Auftraggeber: Staatsbetrieb Sächsisches Immobilien- und Baumanagement SIB – Niederlassung Dresden II
Architektur: Dietrich Untertrifaller mit Jordan Balzer Schubert Architekten
Landschaft: Storch Landschaftsarchitektur, Dresden
Wettbewerb: 2024
Fläche: Gesamtfläche 6.000 m², davon 2.100 m² Exzellenzcluster CeTI
Programm: Interdisziplinäres Campuszentrum mit Hörsaal, Café, Studierendenrat StuRa, Verwaltung, Büros, Laboren, Uni mit Kind
Visualisierungen: Dietrich Untertrifaller
Text: Gerlinde Jüttner
Innovative Arbeitslandschaft für interdisziplinäre Zusammenarbeit
Das "Projekthaus Zukunft“ mitten auf dem Campus der TU Dresden (TUD) ist die Schnittstelle zwischen Wissenschaft, Forschung und Lehre. Der würfelförmige Solitär am östlichen Ende der zentralen Campus-Grünfläche bildet ein markantes Gegenüber für das Hörsaalzentrum. Unser Entwurf schafft eine innovative Arbeitslandschaft mit unterschiedlichen Raumangeboten für interdisziplinäre Zusammenarbeit von Wissenschaftler:innen und Studierenden. Hier kommen sie miteinander ins Gespräch, treiben gemeinsam Projekte voran und stellen ihre Forschungsergebnisse vor.
Das Konzept erfüllt nicht nur die funktionalen Anforderungen der Universität, sondern entwickelt auch eine prägnante Architektursprache. Wichtig waren uns dabei maximale Nutzungsflexibilität, lebenszyklusgerechte Bauweisen sowie zukunftsorientierte und kostengünstige Energiekonzepte.

Bäume wachsen im Atrium
Das Herz des Gebäudes und der öffentliche Knotenpunkt ist das gebäudehohe Atrium. Es verbindet die unterschiedlichen Funktionen und Ebenen und bildet eine aktive Kommunikationszone. Im Tageslicht durch das Sheddach wachsen hier sogar Bäume und schaffen ein angenehmes Klima und eine große atmosphärische Leichtigkeit.
Der quadratische Grundriss mit einem Raster von 5,40 x 5,40 Metern bietet eine effiziente, flexible Raumnutzung. Durchbrüche und offene Bereiche fördern Multi-Spaces und "New Work“ sowie den interdisziplinären Austausch. Das Sheddach mit integrierter Photovoltaikanlage ermöglicht eine ideale Nutzung des natürlichen Lichts.

Multifunktionale Campuswiese
Die neu gestaltete Campuswiese zwischen dem Projekthaus und dem Hörsaalzentrum bildet die städtebauliche Grundlage für unseren Entwurf. Das vielfältigen Nutzungskonzept dient sowohl als Erholungsraum als auch als Treffpunkt und fördert damit die soziale Vernetzung. Regenwassermanagement und klimaresiliente Pflanzen verstärken die ökologische Ausrichtung des Projekts. Der „tuuwi- Garten“, ein Gewächshaus und eine Pergola mit Ausstellungsflächen sowie ein Kinderspielplatz und ein Wirtschaftshof ergänzen das multifunktionale Angebot.

Flexible, zukunftsfähige Gebäudestruktur
Der hohe Vorfertigungsgrad des Holzskelettbaus trägt maßgeblich zur ökologischen und ökonomischen Nachhaltigkeit bei. Im Vergleich zu einer konventionellen Bauweise in Stahlbeton verkürzt er die Bauzeit erheblich und begünstigt einen bewussten Materialeinsatz. Die wartungsarme, langlebige und flexible Gebäudetechnik sowie die Rückbaubarkeit des Gebäudes minimieren den CO²-Ausstoß.
Auch der Innenausbau wird reversibel, zirkulär und rückbaubar gestaltet, z. B. mit Lehmbauplatten statt Gipskarton. Im Sinne der Nachhaltigkeit integrieren wir auch die aus dem Rückbau des kleinen Bestandsgebäudes gewonnenen Baumaterialien in den Entwurf, z.B. als geziegelte Wege und Sitzstufen auf der Campuswiese.

