Omicron Campus, Klaus (AT)
Neubau,
Weiterbauen
Auftraggeberin: Omicron electronics GmbH
Standort: A-6833 Klaus, Oberes Ried 1
Architektur: Dietrich Untertrifaller
Bauzeit: 2012 – 2015
Fläche: 12.770 m²
Programm: Büros (200 Arbeitsplätze), Foyers, Besprechungs-, Lager- und Laborräume
Fotos: Bruno Klomfar, David Matthiessen
Team
Suzanne Bentlage, Christopher Braun, Nina Kozin, Anna Küng, Andreas Laimer, Thomas Mitterer-Kuhn, Anna Norrgard, Peter Nußbaumer (Projektleiter), Roman Österle, Isabella Pfeiffer, Clarissa Reikersdorfer, Katharina Reiner, Martina Simoncini, Lena Zimmermann
Text: Gerlinde Jüttner
Planungsbeteiligte
Statik Beton: gbd, Dornbirn
Statik Holz: Merz Kley Partner, Dornbirn
Haustechnik: e-plus, Egg
Bauphysik: Team GMI, Schaan
Akustik: Müller BBM, Planegg
Licht: Bartenbach, Aldrans
Elektrik: Hecht, Rankweil
Hotspot "Crossing border": A. Heringer, Laufen, M. Rauch, Schlins
Hotspot ‚Body‘: Eichinger Offices, Wien
Tageslicht Hotspots: Border Architecture, Amsterdam
Photovoltaik: Sunovation, Elsenfeld
Auszeichnungen
- Staatspreis Architektur, Auszeichnung
- ZV Bauherrenpreis, Auszeichnung
- European Union Prize, Nominierung
Arbeiten in geordneten Räumen,
denken in freier Umgebung
Der Anspruch des weltweit tätigen Elektronikunternehmens Omicron war hoch: Die Erweiterung des Firmensitzes in Klaus sollte den Mitarbeiter:innen Arbeitsplätze bieten, die die Kreativität beflügeln, die Kommunikation und den Austausch untereinander fördern und eine Wohlfühlatmosphäre schaffen. Wir entwickelten ein stimmiges Gesamtkonzept, das den Bestand zum Omicron Campus ergänzt.
Sechs sehr unterschiedliche Höfe zonieren und belichten nun das neue, dreigeschossige Karree. Im Erdgeschoss schließen sich Foyers, Besprechungs-, Lager- und Laborräume an die grünen Atrien an. Die Büroräume in den beiden Obergeschossen können dank einfach demontierbarer Zwischenwände flexibel an die Teamgrößen angepasst werden und profitieren vom Blick nach draußen.
Alle Büros sind gleich
Der flachen Unternehmenshierarchie tragen die – vom Reinigungspersonal bis zur Chefetage – gleichen Bürozellen Rechnung, die sich flexibel den jeweiligen Teamgrößen anpassen. Aus jedem Raum gibt es einen direkten Ausgang auf die umlaufende Balkonzone oder die Terrasse im Luftgeschoss.
Effiziente Labore und Lagerräume
In den neuen Laboren sind nun umfangreichere und genauere Tests sowie Produktvorführungen unter Hochspannung möglich. Die effizient organisierten Lagerräume tragen dazu bei, die Versand- und Servicezeiten kurz zu halten. Straßenseitig wirkt der Lager- und Labortrakt, der mit einer Photovoltaik-Fassade in den Firmenfarben ausgestattet ist, als Schallpuffer.
Begehbare Hotspots
Die Knotenpunkte des Gebäudes, die zweigeschossigen sogenannten "Hotspots", wurden mit begeh- und erlebbaren Raumskulpturen als Begegnungszonen gestaltet. Sie laden zum Kommunizieren ein oder bieten Rückzugsmöglichkeiten und sorgen so für ein Gleichgewicht von Arbeiten in geordneten Räumen und Denken in freier Umgebung. Gregor Eichingers raumgreifende, begehbare Holzskulptur “Body” wurde technisch anspruchsvoll mittels 3D-Fräsung aus Brettsperrholzplatten organisch geformt.
"Crossing borders", die kugelförmigen Denkräume aus Lehm von Anna Heringer und Martin Rauch, ermöglichen kontemplativen Rückzug. Der zweigeschossige rote Monolith wurde Schicht für Schicht in Lehmbautechnik von Hand geformt.
Einen leichten Kontrapunkt bildet der "Zeppelin", dessen seidige Hülle abends zum Leuchtkörper wird.
Lichtdurchflutet, trotzdem kühl
Raumhoch verglaste Außen- und Zwischenwände sowie die Oberlichten sorgen zusammen mit einem ausgeklügelten Beschattungssystem für beste Tageslichtverhältnisse. Der sägeraue Eichenboden, Wand- und Möbeloberflächen aus Weißtanne, weiße Metall-Kühldecken und Vorhänge erzeugen eine klimatisch und sensuell angenehme Atmosphäre.
Verantwortungsvolle Materialwahl
Der Omicron Campus setzt ein klares Zeichen für soziale Verantwortung und einen bewussten Umgang mit Energie und Rohstoffen. Der neue Trakt ist ein Stahlbeton-Skelettbau mit vorgefertigter Holzelement-Fassade. Natürliche, regionale Materialien wie Lehm und Weißtanne prägen die Innengestaltung. Alle Komponenten wurden von einem eigens engagierten Ökologen auf ihre Unbedenklichkeit geprüft.