Zentrale i+R Gruppe, Lauterach (AT)
Neubau

Auftraggeberin: i+R Gruppe
Standort: A-6923 Lauterach, J.Schertler-Str. 1
Architektur: Dietrich Untertrifaller
Entwurf: Helmut Dietrich, Much Untertrifaller
Bauzeit: 2011 – 2012
Fläche: 3.300 m² (ohne Tiefgarage)
Ökologie: Leed Platin Zertifizierung
Programm: Büros, Konferenzräume, Atrium (150 Arbeitsplätze)

Fotos: Bruno Klomfar, Dietrich Untertrifaller

Team
Helmut Brunner, Felix Kruck, Peter Nussbaumer, Philipp Raupach, Sebastian Rohse, Andreas Schulte, Heiner Walker (Projektleitung)

Text: Gerlinde Jüttner

Fachplanung
Statik: Mader & Flatz, Bregenz
Haustechnik: Team GMI, Dornbirn
Elektrik: Lingg, Schoppernau
Bauphysik: Künz, Hard
Landschaft: Rotzler Krebs, Winterthur
Generalunternehmer und Bauleitung: i+R Gruppe, Lauterach

Auszeichnungen

  • Property Award, Auszeichnung
  • Staatspreis Architektur & Nachhaltigkeit , Nominierung
  • BTV Bauherrenpreis, Auszeichnung
  • LEED Platinum Award, Auszeichnung

Erster LEED-Platin zertifizierter Bürobau

Bei der Firmenzentrale des Bauunternehmens i+R standen innovative Energielösungen, ein hoher Anspruch an die Bauökologie sowie die Qualität des Raum- und Arbeitsklimas im Vordergrund. Der Neubau führt alle Unternehmen der Gruppe unter einem Dach zusammen und zeigt den firmentypischen Führungsstil mit flachen Hierarchien auch nach außen.

Besonders wichtig war uns, das Gebäude zwischen firmeneigenem Baulogistik-Zentrum und Maschinenpark einzubetten und einen Musterbau zu schaffen, der die Leistungsfähigkeit und Qualität des Unternehmens demonstriert.

Die i+R Zentrale erhielt als erster Büroneubau in Österreich das renommierte LEED-Platin Zertifikat und entspricht damit höchsten Standards für ökologisches und nachhaltiges Bauen. Dieses Bürohaus ist eine Ode an das kluge Bauen: von kraftvoller Architektur, im Einklang mit der Philosophie der Bauherrschaft und funktional ebenso wohlüberlegt wie im Hinblick auf die Schonung der Ressourcen.

Repräsentative Adresse

Mitten im Betriebsgebiet, auf einem von Bahntrasse, Bundesstraße und Landstraße umrahmten Grundstück, haben wir einen Ort der Repräsentation mit hoher Arbeitsplatzqualität geschaffen. Das Gebäude wurde auf dem nach Osten schmal zulaufenden Grundstück so positioniert, dass es von der vorbeiführenden Landesstraße wahrgenommen wird und süd-, ost- und nordseitig ein attraktiv gestalteter Freiraum mit grünen Inseln entstehen konnte. Brettgeschalte Sichtbetonwänden an den Schmalseiten und dunkel lasiertes Holz an den Längsseiten setzen ein markantes, robust wirkendes Zeichen im uneinheitlichen Umfeld.

Offene Organisation um ein Atrium

Offenheit als Charakter des Gebäudes zeigt sich gleich im Eingangsbereich: Das viergeschossige Atrium ist von räumlicher Großzügigkeit und im besten Sinne bodenständiger Eleganz. Zwei skulpturale Treppen führen nach oben, versetzte Lufträume mit Brücken und Stegen sorgen für Transparenz und gute Orientierung.

An den Schmalseiten des Gebäudes liegen verglaste Besprechungszimmer, an den Längsseiten die einzelnen Büros. Die zwei- bis sechsachsigen Büroeinheiten können alle Raumanforderungen abdecken, da die installationsfreien Zwischenwände eine flexible Anordnung ermöglichen.

Ökologie und Ästhetik

Für den Bau wurden firmeneigene Produkte wie Beton für die statischen Bauteile (teils kernaktiviert) sowie Holz für die ausfachende Konstruktion und die Fenster verwendet. Das einzige starre Raumelement ist der Gebäudekern mit Sanitäranlagen, Teeküchen, Technikschächten und Flucht-Stiegenhaus.

Heimische Eiche an den Bürowänden und ein Teppichboden aus recycelten Fischernetzen sind nur ein Beispiel dafür, wie sich Ökologie und Ästhetik in Einklang bringen lassen. Für Transparenz in den einzelnen Räumen und Arbeitsbereichen sorgen gangseitige Oberlichten der Büros und Sichtfenster bei den Türen.

Jedes Stockwerk besitzt einen eigenen Stromkreis, EDV-Verkabelung und Haustechnik. Damit ist langfristig eine flexible Nutzung des Bauwerks gewährleistet und ein wesentlicher Aspekt des hohen Anspruchs auf Nachhaltigkeit erfüllt.

Der Südfassade ist ein Holzraster vorgesetzt, das als Sonnenblende dient und den Energiebedarf für die Kühlung um 70 Prozent reduziert.

An den Schmalseiten belebt ein verglaster, vertikaler Schlitz mit auskragenden, hölzernen Balkonen die Betonfassade.

Die i+R Zentrale erhielt als erster Büroneubau in Österreich das renommierte LEED-Platin Zertifikat. Für den Bau wurden nachwachsende, regionale und recycelbare Rohstoffe und firmeneigene Produkte – Beton, Holz und Holzfenster – verwendet und höchstmögliche bau- und humanökologische Standards berücksichtigt. Die natürlich belichteten Innenräume halbieren die künstliche Beleuchtung. Dank seiner hocheffizienten Gebäudetechnik unterschreitet das Gebäude den Passivhausstandard um ein Drittel, bei einem Heizenergiebedarf von nur 9,7 kWh/m2a.

Grundriss E0
Grundriss RG

legero united campus, Feldkirchen (AT)
Neubau, Holzbau

weiter

Omicron Campus, Klaus (AT)
Neubau, Bauen im Bestand, Holzbau

weiter