Verwaltung ESM & Luxemburger Staat, Luxemburg (LU)
Neubau
Auftraggeber: Ministère de la Mobilité et des Travaux Publics Luxemburg
Architektur: Dietrich Untertrifaller mit Franz&Sue und Architecture + Aménagement
Wettbewerb: 2022
Fläche: ESM ca. 13.560 m², Luxemburger Staat ca. 21.250 m²
Programm: Büros, Konferenzräume, Geschäfte, Gastronomie
Visualisierungen: Dietrich Untertrifaller, Franz&Sue
Team
Zarina Belousova, Christina Kimmerle, Babora Köver Tothova, Andreas Laimer, Elias Ludwig, Cuong Nguyen
Text: Gerlinde Jüttner
Fachplanung
Statik: Knippers Helbig, Stuttgart und InCA Ingénieurs Conseils Associés, Niederanven
Haustechnik: Büro Happold, Berlin
Landschaft: Glück Landschaftsarchitektur, Stuttgart
Fünf Häuser, drei Plätze, ein Ensemble
Im Verwaltungsbezirk auf dem Kirchberg sind zahlreiche europäische Institutionen beheimatet. Der Europäische Gerichtshof, der Rechnungshof oder die Investitionsbank sind aber wegen der strengen Sicherheitsvorschriften nicht erlebbar für die Menschen. Unser Entwurf erzeugt ein identitätsstiftendes Ensemble, das den öffentlichen Raum einbezieht und Nutzer:innen und Besucher:innen ein attraktives Ziel bietet.
Die Funktionen des ESM (European Stability Mechanism) und des Luxemburger Staates verteilen sich auf fünf Baukörper. Das repräsentative ESM vermittelt als großer Kubus ein Bild der Stabilität, aber auch der Balance. Die vier Ministeriumsgebäude des Luxemburger Staates umschließen einen Platz und bilden ein öffentliches Quartier. Im gemeinsamen Sockel befinden sich die Eingänge sowie Geschäfte und Lokale. Dieses lebendige, transparente Erdgeschoss bildet das urbane Zentrum des Quartiers.

Stabilität durch Gleichgewicht
Das Bild der Stabilität durch Gleichgewicht ist der Kern des ESM-Konzeptes. Die oberen Büroetagen werden statisch wie eine Waage im Gleichgewicht gehalten, sodass wir das Konferenzgeschoss darunter sehr transparent gestalten konnten. Das Erdgeschoss garantiert die notwendigen Sicherheitsperimeter ohne zusätzliche Zaunanlagen. Ergebnis ist ein klarer, scheinbar schwebender Baukörper, der nach Innen eine attraktive Arbeitswelt schafft, mit zahlreichen Freiräumen, internen Kommunikationszonen und begrünten Höfen.


Individualität und Einheit
Fünf unterschiedlich große Kuben formen eine homogene Einheit, gegliedert durch eine diagonale Achse aus drei aufeinanderfolgenden Plätzen: Der grüne Park an der städtischen Verkehrsachse, der zentrale Platz mit lebhaftem Erdgeschoss und der begrünte Platz als Puffer zum Hochhaus.
Die Holzoberfläche ist im Innenraum spürbar und schafft eine behagliche Atmosphäre, während Keramik als Fassadenmaterial eine robuste Außenwirkung erzeugt. Ein Farbspektrum unterschiedlicher Ockertöne verleiht jedem der Gebäude Individualität, ohne die Ensemblewirkung zu stören.



