Museum Inatura, Dornbirn (AT)
Neubau, Bauen im Bestand

Auftraggeberin: FM Hämmerle Holding AG, Stadt Dornbirn
Standort: A-6850 Dornbirn, Jahngasse 9
Architektur: Dietrich Untertrifaller mit Kaufmann/Lenz
Bauzeit: 2001 – 2003
Fläche: 4.600 m²
Programm: Neu- und Zubauten an ehemaliger Hammerschmiede, Neubau Büros, Café, Museumsshop

Fotos: Bruno Klomfar, Ignacio Martinez

Team
Stefan Hiebeler, Thomas Weber (Projektleitung)

Text: Gerlinde Jüttner

Fachplanung
Statik: Pfefferkorn, Dornbirn
Museumsdesign: rwdp, London
Haustechnik: Moser, Satteins
Elektro: Meusberger, Bezau
Landschaft: Rotzler Krebs, Winterthur
Bauleitung: Hassler, Dornbirn

Auszeichnungen

  • BTV Bauherrenpreis, Auszeichnung
  • ZV Bauherrenpreis, Auszeichnung

Von der Hammerschmiede zum Naturschau-Erlebnis

Aus einer ehemaligen Hammerschmiede aus dem 19. Jahrhundert entstand nach Stilllegung ein naturkundliches Museum samt Stadtgarten. Mit Fingerspitzengefühl haben wir die stehen gebliebenen historischen Teile um Neu- und Zubauten ergänzt, die den industriellen Charakter des Bestands aufnehmen und in zeitgemäßer Form interpretieren.

Damit die Räumlichkeiten den Anforderungen eines modernen Museumsbetriebes gerecht werden, haben wir einige Neu- und Zubauten an die bestehenden Gebäude errichtet: Technik, Lagerräume und Büros bei der Dreherei, Vorführsaal zwischen Dreherei und Gießereien, Büros und Ausstellungsflächen bei der Neuen Gießerei. Der industrielle Charakter der vorhandenen Gebäude spiegelt sich unter anderem im Corten-Stahl der Außenfassaden wider.

Das Projekt auf dem Rüsch-Werke-Areal ist ein gelungenes Beispiel sowohl für die Verbindung von moderner Architektur mit historischen Gebäuden, als auch für die Überleitung eines Industrieareals in eine öffentliche Nutzung als Museum und Stadtgarten.

Die ehemalige Dreherei und die Gießerei wurden verbunden, damit die Besucher:innen trockenen Fußes in alle Bereiche der Ausstellung gelangen können. Ein aufgestelzter, mit vorgerosteten Stahlplatten verkleideter Kubus zwischen den beiden Gebäuden ermöglicht nun den Durchgang von der Eingangshalle in den Ausstellungsbereich und bietet gleichzeitig Platz für einen Film- und Vortragsraum.

An der Stirnseite der ehemaligen Dreherei liegt das Biomasseheizwerk, ebenfalls mit Cortenstahl umhüllt.

Die Innengestaltung nutzt die großen Räume, ist aber auf mehreren Ebenen eigenständig organisiert. In der ehemaligen Dreherei sind Kasse, Museumsshop und Café in einem großzügigen Foyer versammelt. Der Rundgang beginnt im Obergeschoss und führt über den Verbindungskubus zu den ehemaligen Hochöfen, die als Industriedenkmal erhalten blieben.

Die beiden im rechten Winkel zueinander stehenden Gießereihallen wurden ausgeräumt und ins Untergeschoss erweitert. Auf und unter frei im Raum stehenden Plattformen werden hier vielfältige Themen rund um Natur und Technik präsentiert.

Büropavillons im Hof

Die zwei neuen Bürogebäude im rückseitigen Hof sind über einen Gang an die alten Hallentrakte gekoppelt. Eine textile Hülle umspannt das über das verglaste Erdgeschoss vorkragende Obergeschoss. Das aufgedruckte Muster, stark vergrößerte Aufnahmen von Rost und Flechten, tritt in einen subtilen Dialog mit seiner Umgebung und verschmilzt zugleich optisch mit den Corten-Platten.

Impressionen von der Baustelle

Grundriss E0
Grundriss E1

Angelika Kauffmann Museum, Schwarzenberg (AT)
Bauen im Bestand, Denkmalschutz, Holzbau

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Festspielhäuser, Salzburg (AT)
Neubau, Bauen im Bestand, Denkmalschutz, Sanierung

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Gut Hochreute, Immenstadt (DE)
Neubau, Bauen im Bestand, Denkmalschutz, Sanierung, Holzbau

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