Gut Hochreute, Immenstadt (DE)
Neubau, Bauen im Bestand, Denkmalschutz, Sanierung

Auftraggeberin: Buddhismusstiftung Diamantweg
Standort: D-87501 Immenstadt, Hochreute 1
Architektur: Dietrich Untertrifaller mit Roland Gnaiger
Wettbewerb: 2009, 1. Preis
Bauzeit: 2013 – 2015
Fläche: 4.300 m²
Ökologie: Passivhaus-Standard
Programm: Neubau: Wohntrakt mit 50 Gästezimmern, Seminarräume; Altbau: Foyer, Speisesaal und Küche, Meditationshalle (Gompa)

Fotos: David Matthiessen, Dietrich Untertrifaller

Team
Tamara De Sousa, Eva Dorn, Felix Kruck, Bernd Müller, Günther Prechter (Projektleitung), Sebastian Rohse

Text: Gerlinde Jüttner

Fachplanung
Statik: gbd, Dornbirn
Haustechnik: Mayer, Ottobeuren
Licht: Pfarré, München
Landschaft: Barbara Bacher, Linz

Auszeichnungen

  • thomaswechspreis, Auszeichnung

Historische Hofanlage mit neuem Wohntrakt

Der Ausbau des ehemaligen Mustergutes Hochreute zum Europazentrum einer Buddhismus-Stiftung stellte uns vor eine besondere Herausforderung. Es galt, aus dem denkmalgeschützten Ensemble und den Neubauten eine repräsentative Adresse zu schaffen, ein spirituelles Zentrum mit Meditationshalle, Wohnmöglichkeiten für Gäste sowie Seminarräumen unterschiedlicher Größe.

Unser Lösungsansatz lässt die historische Hofanlage von 1910 völlig unberührt. Ein L-förmiger, zweigeschossiger Wohntrakt, teilweise in den Hang integriert, schließt an das ehemalige Wirtschaftsgebäude an und bildet einen eigenen Hof. Beide Höfe sind miteinander verbunden und bieten mit ihren differenzierten Freiräumen ideale Voraussetzungen für den Seminarbetrieb. Die räumliche Struktur ist klar und übersichtlich: Zentrum der buddhistischen Gemeinde im Stadel, Seminar-, Wohn- und Gästeräume im Neubau um den Hof.

Meditationhalle unter dem mächtigen Dach

Das ehemalige Wirtschaftsgebäude wurde komplett umgebaut. Aus dem Stall im Erdgeschoss entstanden Foyer, Speisesaal und die zentrale Küche. Das gesamte Obergeschoss mit dem imposanten, freigelegten Dachstuhl dient nun als zentrale Meditationshalle (Gompa).
Dank des verglasten Anbaus mit den Fluchttreppen konnten wir den 550 m² großen, stützenfreien Raum unter dem mächtigen Satteldach in seiner Gesamtheit erhalten.

Dachstuhl abgebaut und restauriert

Die Holzkonstruktion des gewaltigen, stützenfreien Bergeraums im Obergeschoss reicht bis unter den Dachfirst. Dieses wichtige Beispiel frühen Holz-Ingenieurbaus hatte den Vorteil, dass sich der Dachstuhl leicht "auseinanderschrauben“ und abbauen ließ. Die Einzelteile wurden zur Sanierung in die Trockenkammer gebracht. Durch wenige neue Hölzer ergänzt, wurde er anschließend wieder aufgerichtet.

Der niedrig gehaltene Wohn- und Seminartrakt mit dem begrünten Flachdach verschwindet teilweise im Hang. Ein durchdachtes Lichtkonzept sorgt trotzdem für eine helle, freundliche Atmosphäre.

Zwischen der Betonwand zum Hang und dem Flur der Gasträume fällt über zwei Geschosse Tageslicht ins Gebäudeinnere.

Die Seminarräume und Apartments öffnen sich mit großzügigen Terrassen und Balkonen zum Hof, der talwärts von einer Pergola begrenzt wird, die den Ausblick auf See und Berge rahmt.

Grundriss E0
Grundriss E1
Schnitt

Angelika Kauffmann Museum, Schwarzenberg (AT)
Bauen im Bestand, Denkmalschutz

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Hypo Zacherlhaus, Wien (AT)
Bauen im Bestand, Denkmalschutz

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Museum Inatura, Dornbirn (AT)
Neubau, Bauen im Bestand

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