Kultur & Heimathaus, Blankenberg (DE)
Neubau,
Holzbau
Auftraggeberin: Stadt Hennef
Standort: D-53773 Stadt Blankenberg
Architektur: Dietrich Untertrifaller
Wettbewerb: 2019, 1. Preis
Bauzeit: 2022 – 2025
Programm: Heimathaus: Besucherzentrum mit Ausstellungsraum, Café, Shop, Veranstaltungssaal und Archiv; Kulturscheune: Mehrzwecksaal für 150 Personen; Feuerwehr
Visualisierung: Dietrich Untertrifaller
Team
Georg Haizmann, Isabelle Krämer, Johannes Krüger, Dominik Malz (Projektleitung), Björn Osmann (Projektleitung)
Text: Gerlinde Jüttner
Fachplanung
Haustechnik: ZWP Ingenieur-AG, Wiesbaden
Landschaft: Faktorgruen, Freiburg
Lebendiges kulturelles Leben
Weithin sichtbar, auf einem Felssporn über der Sieg, thront die mittelalterliche Stadt Blankenberg mit malerischen Gassen, Fachwerkhäusern und einer historischen Burganlage. Um diesen besonderen Ort lebendig zu erhalten, investiert die Stadt in ein neues Kultur- und Heimathaus am bisherigen Standort der Feuerwehr gegenüber der historischen Stadtmauer und dem Ortskern.
Unser Konzept trennt die unterschiedlichen Funktionen des Heimathauses und teilt sie auf mehrere Gebäude auf, die locker angeordnet an traditionelle Dorfstrukturen erinnern. Der L-förmige Neubau der Feuerwehr besteht aus zwei Gebäuden: der Wagenhalle und dem um 90 Grad versetzten Funktionstrakt.

Das komplexe Heimathaus

Das mehrteilige Heimathaus beherbergt das Besucherzentrum mit Ausstellungsraum, Café, Shop und multifunktionalem Veranstaltungssaal sowie das Archiv des Heimatmuseums. Jede dieser Einrichtungen ist in einem eigenen Haus untergebracht. Die satteldachgekrönten, aneinandergereihten Baukörper sind leicht verschoben und bilden so eine lebendige Front, die sich zum "Dorfplatz" ausrichtet.
Das Heimathaus ist als massiver Stahlbetonbau errichtet. Dauerhaftigkeit und Robustheit der Konstruktion zeigt sich in einer Hülle aus Abbruchmauerwerk mit geschlämmter Oberfläche. Innen tragen hell lasierte Sichtbetonoberflächen und sägeraue Eichenböden zu dieser stimmigen Atmosphäre bei.

Die offene Kulturscheune
Die Kulturscheune liegt als offene Struktur leicht verschwenkt am Platz. Das Einraumkonzept ermöglicht eine flexible ganzjährige Nutzung. Die Anordnung der Neubauten öffnet den Blick auf die historische Stadtmauer, die Altstadt und die Pfarrkirche. Die stufenförmige Landschaftsgestaltung im Süden lädt wie ein Amphitheater zum Sitzen und Verweilen ein und schließt den zentralen Platz räumlich ab.
Die Kulturscheune ist eine Hybridkonstruktion aus massivem Sockel und aufgesetztem Holzleichtbau. Die Holzkonstruktion und der offene Dachstuhl bleiben sichtbar.

Die L-förmige Feuerwehr
Der Neubau der Feuerwehr besteht aus zwei Gebäuden: der Wagenhalle und dem um 90 Grad versetzten Funktionstrakt. Das L-förmige Ensemble liegt an der Hauptstraße und schirmt das dahinterliegende Wohngebiet vor Lärm ab. Die erdberührenden Bauteile sind massiv ausgebildet. Die Konstruktion des darüber liegenden Holzleichtbaus ermöglicht eine ökonomische Realisierung der großen Spannweite der Wagenhalle sowie eine rasche und exakte Bauabwicklung.

Das Freiraumkonzept verwebt Kultur- und Heimathaus sowie Feuerwehr zu einem allseits kommunizierenden Gesamtgefüge. Ein Lehrgarten mit Imkerei und alten Obstsorten oder ein grünes Klassenzimmer laden zu Erkundigungen ein.

