Kuku 23 Gastgebgasse, Wien (AT)
Neubau,
Leistbares Wohnen
Auftraggeberin: Genossenschaft Heimbau, Altmannsdorf und Hetzendorf
Standort: A-1230 Wien, Gastgebgasse
Architektur: Dietrich Untertrifaller mit Schenker Salvi Weber
Wettbewerb: 2019 / 1. Preis
Bauzeit: 2021 – 2023
Fläche: ca. 34.000 m²
Programm: 430 geförderte Wohnungen, Ateliers, Werkstätten, Musikschule, Tanzschule
Fotos: Aldo Amoretti, Kurt Hoerbst
Team
Harald Eder (Projektleitung), Elisabeth Graf, Martin Höck, Clemens Holzhuber (Projektleitung), Sarah Ioannidis, Lukas Kral, Andreas Laimer, Maria Megina, Benjamin Michels, Anna Mölk, Denis Omanovic, Dominik Tschabrun, Ilie Stanese, Melania Zeni
Text: Gerlinde Jüttner
Planungsbeteiligte
Landschaft: Rajek & Barosch, Wien
Soziale Nachhaltigkeit: Reality Lab, Wien
Kulturkonzept: art:phalanx, Wien
Kuku 23 – Wohnen im Kunst- & Kulturquartier
Entlang der Gastgebgasse in Liesing, in unmittelbarer Nachbarschaft zum Kulturzentrum Sargfabrik und zum Bildungscampus Atzgersdorf, entstand ein neues Wohnviertel. Vier Wohnblöcke und das Atelierhaus bieten Platz für 430 geförderte Wohnungen, Werkstätten, Ateliers sowie eine Tanz- und eine Musikschule.
Das Konzept für das Wohnquartier Kuku 23 haben wir mit dem Anspruch entwickelt, niederschwellige kulturelle Angebote bereitzustellen, insbesondere für Kinder und Jugendliche. Denn der südlichste Bezirk Wiens verträgt ein Mehr an Kunst und Kultur.
Die Gebäude sind in einzelne „Häuser“ gegliedert, optisch getrennt von natürlich belichteten Fugen. Dies ermöglicht vielfältige Dachlandschaften, bessere Belichtungsverhältnisse und einen menschlichen Maßstab.
Das Atelierhaus vermittelt zwischen der Sargfabrik und dem Schulcampus und leitet mit seinem zweigeschossigen Durchgang zur offenen Wohnbebauung über. Das Besondere am Atelierhaus ist das offene Tragwerk, das in einzelne Stützenscheiben aufgelöst ist und eine Vielzahl an Raumprogrammen ermöglicht.
Das Atelierhaus
Um neue Lebensstrukturen und Synergien zu ermöglichen, löst das Atelierhaus die typischen Grenzen zwischen Schaffen und Wohnen auf. Eine durchgehende Raumhöhe von 2,80 Metern und offene Grundrisse erlauben eine flexible, nutzungsoffene Planung der Einheiten. So kann das Haus langfristig auf die Prozesse im Grätzel reagieren und mit ihnen wachsen.
Für ein gutes und befruchtendes Miteinander mit der Sargfabrik sorgt das Atelierhaus sowohl mit Sonderfunktionen (Gewerbe in den ersten drei Geschosse, darüber Wohn-Ateliers) als auch mit bautechnischen Maßnahmen (kontrollierte Wohnraumlüftung und Schallschutz).
Der zweigeschossige Atelierraum eignet sich perfekt für Performances oder großformatige künstlerische Arbeiten.
Die beiden Wohnhäuser
Wir haben eine Vielzahl an Wohntypologien entwickelt: über Eck belichtet, einseitig orientiert oder am Laubengang durchgesteckt. Ateliers für Kreative und Kleingewerbe sorgen für eine gute soziale Durchmischung und ein lebendiges, kommunikatives Quartier. Die vernetzten Kreativ- und Gemeinschaftsräume in den Erdgeschossen und die Terrasse auf dem Dach sind für alle zugänglich und befruchten sich gegenseitig.
Hochwertiger, individuell abgestimmter Wohn- und Arbeitsraum kommt besonders den unterschiedlichen Anforderungen von Künstler:innen und Kreativen entgegen.
Nachbarschaftliches Miteinander
Zahlreiche Gemeinschaftseinrichtungen stehen allen offen und stärken das nachbarschaftliche Miteinander. So können Mikroräume für Yoga, Kinderspiel und Home-Office verwendet werden. Das Kochstudio im Zentrum bietet Platz für Feste und kulinarische Events. Auf dem Dach gibt es Hochbeete zum Garteln und für die Fitness eine eigene Terrasse mit Sportgeräten.
Synergien mit der Sargfabrik
Angebote für Kunst, Kultur und Kreativität bilden den roten Faden und verweben sich mit der Sargfabrik und dem Bildungscampus. Quartiersinstitutionen wie Musik- und Tanzschule, Ateliers, Werkstätten und Veranstaltungsräume interagieren nachhaltig mit dem Programm der Sargfabrik und schaffen somit ein einzigartiges und täglich gelebtes Kunst- und Kulturquartier in Wien.