Kaltensteinhalle, Vaihingen (DE)
Neubau

Auftraggeberin: Stadt Vaihingen an der Enz
Standort: D-71665 Vaihingen an der Enz, Alter Postweg
Architektur: Dietrich Untertrifaller
Wettbewerb: 2017, 1. Preis
Bauzeit: 2019 – 2021
Fläche: 3.400 m²
Programm: Dreifeld-Sporthalle mit Zuschauerbereich, dreigeschossiger Funktionsbereich, Mehrzwecktrakt mit Foyer. Besucheranzahl max. 1.260, Tribünensitzplätze 560

Fotos: David Matthiessen

Team
Vera Bilgeri, Georg Haizmann, Andreas Miorini (Projektleitung), Björn Osmann, Isabella Pfeiffer, Johanna Maria Priebe, Thomas Weyrich, Ferdinand Zeune

Text: Gerlinde Jüttner

Planungsbeteiligte
Baumanagement: Wenzel+Wenzel, Stuttgart
Statik: Knippers Helbig, Stuttgart
Haustechnik, Elektrik: pbs Ingenieure, Köngen
Bauphysik: Müller BBM, Planegg
Brandschutz: mhd-Brandschutz, Konstanz
Landschaft: Setup Landschaftsarchitektur, Leonberg 

Auszeichnungen

  • Hugo Häring Preis, Auszeichnung
  • Hugo Häring Preis, Nominierung
  • Holzbaupreis Baden-Württemberg, Auszeichnung
  • Holzbaupreis Vorarlberg , Anerkennung

Zwischen Transparenz und Geschlossenheit

Die neue Sporthalle am Alten Postweg in Vaihingen an der Enz wurde als kompakter, funktionaler und sehr wirtschaftlicher Hallenbau in Holzelementbauweise errichtet. Nur die erdberührenden Teile sind in Stahlbeton ausgeführt. Er gliedert sich in eine Dreifeld-Sporthalle mit Zuschauerbereich, einen dreigeschossigen Funktionsbereich und einen Mehrzwecktrakt mit Foyer.

Alle Nutzungsbereiche sind unter einem Dach vereint. Wir haben das abfallende Gelände genutzt und einen Großteil der Halle in den Hang gebaut. So konnten die Funktionen auf mehrere Ebenen verteilt werden, und die Halle blieb straßenseitig trotzdem angemessen niedrig.

Die flächige Fassade aus gelochtem und schwarzbraun eloxiertem Aluminium-Mäanderblech zieht sich über das gesamte Gebäude und schützt dahinterliegende Bereiche vor Einblicken und Sonneneinstrahlung. Im Wechselspiel mit den großen Fensterflächen entsteht ein spannender Kontrast zwischen Transparenz und Geschlossenheit, der auch die Funktionalität des Gebäudes unterstützt.

Der einladende, geschützte Eingang

Der Baukörper fügt sich harmonisch in das vorhandene Ensemble von Gymnasium und 1-2-3 Halle ein. Die zurückspringende Süd-West-Fassade definiert den Hauptzugang für Veranstaltungs- und Sportnutzung. Das auskragende Dach als klare Eingangsgeste schützt vor Witterung und bietet eine wirksame Verschattung im Süden. Der barrierefreie, überdachte Zugang lädt zum Verweilen ein, damit sich die Besucher:innen bei Veranstaltungen im Außen- und Innenraum verteilen können.

Die Erschließung durch zwei separate Treppen an den Stirnseiten ermöglicht unterschiedliche, kreuzungsfreie Nutzungen und eine leichte Orientierung. Ein Großteil der Halle ist in den Hang gebaut. Im dreigeschossigen Funktionstrakt liegen durch das abfallende Gelände alle Räume oberirdisch und werden natürlich belichtet und belüftet.

Die Dreifeld-Sporthalle

Das Innere ist mit einfachen, robusten Holzelementen gestaltet, das Holztragwerk bleibt sichtbar. 36 Oberlichter versorgen die Sporthalle blendfrei mit Tageslicht. Die Geometrie der Dachträger verhindert, dass die Sportler:innen durch Sonnenlicht geblendet werden und sichert gleichzeitig eine sehr gute, gleichmäßige Versorgung mit Tageslicht.

Eine ausziehbare Teleskoptribüne über die volle Länge der Halle sorgt bei den Zuschauer:innen für Arena-Feeling.

Konstruktion aus Holzelementen

Das Tragwerk reagiert in seiner Bauweise und Dimension auf die unterschiedlichen Anforderungen und Spannweiten. Die Dreifeld-Sporthalle mit 30 Metern Spannweite und auskragendem Vordach wurde mit sehr schlanken Brettschichtholz-Bindern errichtet. Umkleide und Mehrzwecktrakt mit Galerie zeigen geringere Spannweiten und sind in wirtschaftlicher Holzelement-Bauweise konstruiert.

Reinschauen und rausschauen

Die transparente Gestaltung des Erdgeschosses ermöglicht Einblicke in alle Nutzungsbereiche, sodass trotz des kompakten Grundrisses ein kommunikatives, offenes und lichtdurchflutetes Gebäude entsteht. Großzügige Verglasungen inszenieren Blickbeziehungen von innen nach außen und umgekehrt.

Grundriss E0
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