Gymnasium Ziehenschule, Frankfurt a.M. (DE)
Neubau,
Bauen im Bestand
Auftraggeberin: Stadt Frankfurt
Architektur: Dietrich Untertrifaller
Wettbewerb: 2022, 2. Preis
Fläche: ca. 9.300 m² inkl. Sporthalle
Programm: Neubau mit 3-fach Sporthalle und 27 Klassen, Sanierung und Neustrukturierung Altbau
Visualisierung: Dietrich Untertrifaller
Team
Bárbara Miranda, Björn Osmann, Michael Sohm, Anne Zimmermann
Text: Gerlinde Jüttner
Fachplanung
Statik: Bollinger + Grohmann, Wien
Haustechnik: HL – Technik Engineering, München
Landschaft: De Buhr La, Sommerhausen
Beratung: Crossboundaries, Frankfurt a.M.
Eine Brücke zwischen Alt und Neu
Die Ziehenschule erstreckt sich über mehrere Gebäude aus unterschiedlichen Bauphasen. Die Erweiterung samt 3-fach Sporthalle ersetzt den 70er-Jahre-Anbau und schafft damit einen nachhaltigen, zukunftsfähigen Schulcampus, der auch die Anforderungen moderner pädagogischer Konzepte erfüllt. Der Neubau ist als Hybrid mit massivem Sockel und darüberliegendem leichten Holzbau konzipiert. Die begrünten Fassaden und Dächer fügen sich harmonisch in das Schulareal mit seinem schönen Baumbestand ein.
Der Schulvorplatz fungiert als repräsentativer, adressbildender Freiraum. Mit Bäumen bepflanzt und festen Sitzelementen ausgestattet, dient er als sozialer Treffpunkt und kann auch für Unterricht im Freien genutzt werden. Die Sporthalle samt Nebenräumen ist ins Untergeschoss eingegraben, um den Fußabdruck möglichst klein zu halten. Als Verlängerung der Erschließungsspange verbindet im ersten Obergeschoss eine Brücke den Neubau mit dem Bestand. Diese zentrale Achse erleichtert die Orientierung und sorgt für kurze Wege.

Das Atrium im Neubau
Das kompakte, dreistöckige Gebäude ist präzise in das heterogene Umfeld gesetzt und nimmt die baulichen Fluchten des Altbaus auf. Zwei zueinander versetzte Gebäudeteile umschließen ein Atrium, das Herzstück des Neubaus. Das Erdgeschoss empfängt mit halböffentlichen Funktionen wie Foyer, Aula und Cafeteria. Rund um das Atrium gruppieren sich Unterrichtsräume, Lernlandschaften und Treffpunkte. Eine hölzerne Treppenskulptur verbindet alle Ebenen und schafft zahlreiche Ein-, Aus- und Durchblicke.
Im Bestandsbau haben wir die ehemalige Turnhalle zur Pausenhalle umfunktioniert. Der darüber liegende Raum wird zur zweigeschossigen Mediathek und Bibliothek ausgebaut. Funktionen wie Verwaltung, MINT- und Sonderklassen, Werkstätten und Lernbereiche sind vertikal gegliedert und bilden so eine übersichtliche Struktur.
Die 1913 gegründete Ziehenschule in Frankfurt am Main ist eines der größten Gymnasien der Stadt. Die Schule erstreckt sich über mehrere Gebäude – einen denkmalgeschützten Altbau aus dem Jahr 1913, einen Anbau (inkl. Turnhalle) aus den 1970er Jahren und einen Neubau aus 2011.


