ETH Sport Center, Zürich (CH)
Neubauen

Auftraggeberin: ETH Zürich
Standort: CH-8093 Zürich, Schaffmattstrasse 33
Architektur: Dietrich Untertrifaller Stäheli
Wettbewerb: 2004, 1. Preis
Bauzeit: 2006 – 2009
Fläche: 8.060 m²
Ökologie: Eco-Minergie Zertifizierung
Programm: Dreifach-Sporthalle mit Zuschauertribüne (500 Plätze) und zugehöriger Infrastruktur, Trainingscenters mit Räumen für Kraft, Cardio, Bewegung und Regeneration.
Nutzer: Institut für Bewegungs- und Sportwissenschaften (IBSW), Hochschulsport

Fotos: Bruno Klomfar, ETH Zürich/Alessandro Della Bella (Luftbild)

Team
Eva Dorn, Holger Fritz, Dietmar Geiselmann, Rafael Grups, Thomas Hämmerle, Bernhard Kraft Felix Kruck, Silvia Lau, Sven Meller, Bernd Müller, Peter Nußbaumer (Projektleitung), Thomas Spiegel, Nina Sulger, Thomas Hämmerle, Doris Tahedi

Text: Gerlinde Jüttner

Planungsbeteiligte
Statik: Mader & Flatz Rissi, Bregenz / SHP, Zürich
Haustechnik: Team GMI, Dornbirn
Elektro Licht: Hecht, Rankweil
Akustik: Brüstle, Dornbirn
Bauphysik: Weithas, Hard
Geologe: Andres, St. Gallen
Fassade: Mosbacher, Schwarzach
Kosten: Baudata, Schaan
Grafik Leitsystem: TGG Hafen Senn Stieger, St. Gallen

Auszeichnungen

  • AIT Award, Nominierung
  • IOC-IAKS-Award, Auszeichnung
  • Sustainable Architecture Award, Auszeichnung
  • Der Österreichische Baupreis, Auszeichnung

Sportplätze auf dem Dach

Das ETH Sport Center ist Teil der neuen Science City auf dem Hönggerberg. Es beherbergt das Institut für Bewegungswissenschaften und Sport und stellt zugleich allen Hochschulangehörigen ein vielfältiges Raumangebot für die unterschiedlichsten Sportarten zur Verfügung. Die tief in den Hang geschobenen Gebäudeteile nehmen dem großen Volumen seine Dominanz und fügen es sensibel in die Landschaft ein.

Von außen lässt sich nichts von seinem Innenleben erahnen; die auf dem Dach eingerichteten Sportplätze erscheinen als Teil der Landschaft. Einzig der geschliffene, grüne Kristall der voll verglasten Westfassaden öffnet sich zur Gänze zum Campus hin.

Dank kontrollierter Lüftung, intensiver Nutzung des Tageslichts sowie weitgehend recycelbaren Baustoffen, die mit möglichst geringem Energieverbrauch hergestellt wurden, konnten wir ökologisch und nachhaltig bauen. Als erstes Minergie-Eco-zertifiziertes öffentliches Gebäude der Schweiz entspricht das Sportzentrum dem Wunsch der ETH nach hoch energieeffizienten Einrichtungen.

Die Eingangshalle erstreckt sich über die gesamte Tiefe und führt zu den begrünten Rampen, die das Gebäude mit der Landschaft verzahnen. Die übersichtliche Wegführung, die vielfältigen Durchblicke und das in die Tiefe dringende Tageslicht tragen zur guten Orientierung bei. Obwohl weitgehend unterirdisch ist das Sport Center innen freundlich und hell – dank gläserner Trennwände, lindgrüner Flächen und Oberlichten, die viel Tageslicht hineinlassen.

Die Glaswand gibt den Blick frei auf die zwei Ebenen tiefer liegende Dreifach-Sporthalle, das Herz des Sport Centers. Um diese Halle gruppieren sich auf den verschiedenen Geschossen Erschließungszonen, Tribünen, Garderoben, Fitnessräume und Gymnastiksäle. An keiner Stelle sind Konstruktion oder Haustechnik sichtbar, alles ist hinter Wänden verborgen, die mit MDF-Platten verkleidet sind.

Grasbewachsene Rampen führen vom Foyer auf das Dach, das mit seinen Außensportplätzen bündig in die Landschaft übergeht.

Außen ein grüner Kristall

Ganz im Gegensatz zu den hellen Innenräumen steht die dunkle Hülle. Die teils opake, teils transparente Fassade aus dreifacher Isolierverglasung erzeugt den Eindruck eines unregelmäßig angeschliffenen, grünen Kristalls. In den Verglasungen spiegelt sich die Umgebung, wodurch das Gebäude in der Waldlandschaft des Hinterlandes aufzugehen scheint.

Unter der gläsernen Hülle verbirgt sich ein Massivbau mit tragenden Decken, Innen- und Außenwänden. Die Stahlbetonträger des Haupttragwerks überbrücken mit einer Spannweite von 33 Metern Dreifachsporthalle, Tribüne und Eingangshalle.

Science City Hönggerberg

Die Eidgenössische Technische Hochschule (ETH) Zürich ist eine technisch-naturwissenschaftliche Universität. 1855 gegründet, zählt sie zu den renommiertesten Universitäten Europas. Aus Platzmangel in der Zürcher Innenstadt hat die ETH seit den 1960er Jahren ihren Standort auf dem Hönggerberg ausgebaut; seit Beginn des 21. Jahrhunderts läuft das Projekt „Science City“.

Entstehen soll ein Hochschul-Campus, der Forschen und Wohnen auf einem Areal vereint und zugleich der Öffentlichkeit zugänglich ist. 2008 wurden das „Information Science Lab“ und das Sport Center fertiggestellt, von 2013 bis 2016 entstanden Studentenwohnungen. Im Mai 2018 wurde der Masterplan Campus Hönggerberg 2040 veröffentlicht, der weitere Bauten vorsieht.

Grundriss E0
Grundriss E-1
Grundriss E1
Grundriss E2

Längsschnitt

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