Volksschule Edlach, Dornbirn (AT)
Neubau
Auftraggeberin: Stadt Dornbirn
Standort: A-6850 Dornbirn, Edlach
Architektur: Dietrich Untertrifaller
Wettbewerb: 2012, 1. Preis
Bauzeit: 2015 – 2016
Fläche: 3.770 m²
Ökologie: Niedrigstenergiestandard HWB 17 (17 kWh/m²/Jahr), Klimaaktiv Gold (980 von 1000 Punkten)
Programm: Clusterschule für 300 Schüler:innen mit 12 Stammklassen, Gruppenräumen, Turnhalle, Aula, Bibliothek
Fotos: Kurt Hörbst, Bruno Klomfar
Team
Christopher Braun, Eva Dorn, Sonja Kiel, Anna Küng, Peter Nußbaumer
Text: Gerlinde Jüttner
Fachplanung
Statik: gbd und Nagy, Dornbirn
Bauphysik: Weithas, Lauterach
Haustechnik: Cukrowicz, Lauterach
Elektrik: Meusburger, Bezau
Geologie: 3P Geotechnik, Bregenz
Baumeister: Wälderbau Dragaschnig, Schwarzenberg
Holzbau, Fassade: Fussenegger, Dornbirn
Bauleitung: Flatschacher, Hohenems
Auszeichnungen
- Staatspreis Architektur & Nachhaltigkeit , Auszeichnung
- The Plan Award, Honorable Mention
Neue Architektur für neue pädagogische Konzepte
Um die Edlacher Volksschule in eine zeitgemäße Clusterschule umzuwandeln, bilden die Stammklassen und Gruppenräume kleine Einheiten mit vielfältigen Gestaltungsmöglichkeiten. Parallel zur bestehenden Turnhalle beherbergt das zweigeschossige Hauptgebäude die Unterrichtsräume. Das Bindeglied zwischen Schule und Turnhalle ist die verglaste, multifunktionale Aula, zugleich der Eingang der Schule.
Wir haben hier das Konzept der Clusterschule architektonisch präzise und wirtschaftlich umgesetzt, ohne uns gänzlich von der ursprünglichen Baustruktur abzukehren. Für die Schulgemeinschaft blieb somit der Wiedererkennungswert und damit eine leichte Orientierung in der neuen Struktur des Ganztages- und Inklusionsunterrichts erhalten.
Die Verwendung ökologischer Baustoffe und die Beachtung der grauen Energie, des Lebenszyklus der Materialien und Konstruktionen, erhält im Rahmen des kommunalen Gebäudeausweises verstärkte Aufmerksamkeit. Die Volksschule Edlach wurde mit dem Staatspreis Architektur & Nachhaltigkeit ausgezeichnet. Die Verwendung von natürlichen Produkten und der Wert, der auf die Ausführung der Details gelegt wurde, tragen dazu bei, dass diese Schule ein harmonischer und heiterer Ort des Lernens ist.


Klare Organisation auf zwei Ebenen
Im Erdgeschoss liegen Bibliothek, Sonderklassen, Besprechungs- und Lehrerzimmer sowie Garderoben und Toiletten. Zwei frei im Raum stehende Betontreppen führen ins zweihüftig organisierte Klassengeschoss.
Die vier Cluster bestehen aus je drei Stammklassen, zwei Gruppenräumen und einer zentralen Aufenthaltszone. Die Klassenzimmer öffnen sich zum verglasten, lichtdurchfluteten Erschließungskern, der sich an bestimmten Stellen erweitert und Zonen für Gruppenarbeit und Entspannung definiert.

Die sanierte Turnhalle
Die bis auf den Rohbau entkernte und komplett sanierte Turnhalle wurde außen mit senkrechten Weißtannenlatten verkleidet. Wände, Decken und Türen sind aus hellem Birkenholz, neue Fensterbänder bringen Licht in die Halle.


Holz ist allgegenwärtig
Das Erdgeschoss besteht aus Sichtbeton mit Innendämmung, das Obergeschoss des Klassentraktes ist ein Betonskelettbau mit gedämmten, vorgefertigten Holzelementen. Betonbänder entlang der Nord- und Südfassaden verbinden Turnhalle und Aula und bilden gedeckte Übergänge zwischen Pausenhöfen und Schulgebäude.
Holz ist allgegenwärtig, sowohl in der Konstruktion als auch in der Fassadenverkleidung und der Innengestaltung der Klassenräume. Ein besonderes Farbkonzept ergänzt die kontrastreiche Kombination aus gläserner Aula, dem Erdgeschoss in Beton und Klassenzimmern in Holz: sanftes Blau in den Klassen, Lasuren in Grün und Gelb in den Bewegungszonen.

An den Schmalseiten des Klassentraktes sind überdachte, mit Holz verkleidete Balkone eingeschnitten, die auch als Außenklassen genutzt werden können.

