Mobiler Kindergarten, Innsbruck (AT)
Neubau
Auftraggeberin: Innsbrucker Immobiliengesellschaft (IIG)
Standort: A-6020 Innsbruck, Schützenstraße 10
Architektur: Dietrich Untertrifaller
Wettbewerb: 2017, 1. Preis
Bauzeit: 2018
Fläche: 715 m²
Programm: 3-gruppiger Kindergarten für max. 75 Kinder
Fotos: IKM/M. Freinhofer, Angela Lamprecht
Team
Vera Bilgeri, Christopher Braun (Projektleitung), Peter Nußbaumer
Text: Gerlinde Jüttner
Fachplanung
Statik: Merz Kley Partner, Dornbirn
Bauphysik, Haustechnik: E– Plus, Egg
Elektrik: Meusburger, Bezau
Generalunternehmer: Kaufmann Bausysteme, Reuthe
Schnell aufgebaut, schnell abgebaut
Durch die wachsende Bevölkerung und gesetzliche Vorgaben, die Versorgungsquote zu erhöhen, müssen zahlreiche neue Kindergärten gebaut werden. Die Stadt Innsbruck setzt dabei auf das Konzept „Mobiler Kindergarten“. Im Olympischen Dorf wurde ein geeigneter temporärer Standort gefunden. Der eingeschossige Holzmodulbau ist ein eigenständiger dreigruppiger Kindergarten und wird zur Gänze im Werk vorgefertigt. Die Demontage der einzelnen Raumzellen ist genauso einfach möglich wie der erstmalige Aufbau.
Die Aufteilung besteht aus Gruppenbereichen und Räumen für Bewegung, Rückzug und Essen inklusive Küche und ermöglicht unterschiedliche Grundrisse. Die drei Gruppenbereiche können im Cluster angeordnet werden, die direkte Zugänge zu den überdachten Terrassen und Außenspielflächen bieten. Durch ein Modul mit Treppenaufgang kann auf einfache Weise ein zweites Geschoss installiert werden. Eine vorgehängte Holzlamellenfassade in Fichte vereint die einzelnen Module zu einem stimmigen Ganzen.
Die Organisation entlang einer Erschließungsachse ermöglicht eine flexible Verkleinerung oder Erweiterung des Kindergartens, indem man Gruppencluster und Nebenräume hinzufügt oder weglässt.
Holz ist nicht nur nachhaltig, sondern erzeugt auch ein ausgeglichenes Raumklima. Die Holzoberflächen bieten neben einer warmen und wohnlichen Atmosphäre auch ein sehr unkompliziertes Handling im Alltag. Sie bleiben auch im Innenraum weitgehend sichtbar und erlebbar.
Die einzelnen Holzmodule aus Brettsperrholzplatten (BSP) werden im Werk vorgefertigt und können auf der Baustelle schnell und einfach montiert werden. Die Bodenplatten und das weit ausladende Vordach bestehen aus gedämmten Holzrahmenelementen.
Holz als Werkstoff kann vollständig recycelt werden und sorgt dadurch für einen geschlossenen Materialkreislauf.. Der geringe Gesamtenergiebedarf von der Rohstoffgewinnung bis zur Montage der Module hinterlässt einen kleinen ökologischen Fußabdruck.