Inside Out, Wien (AT)
Neubau,
Geförderter Wohnbau,
Quartiersentwicklung,
Nordwestbahnhof – Phase A.1
Zweistufiger dialogorientierter Bauträgerwettbewerb
Auftraggeberin: ÖBB-Infrastruktur Aktiengesellschaft
Standort: A-1220 Wien, Nordwestbahnhof
Architektur: Dietrich Untertrifaller
Wettbewerb: 2024, 1. Preis
Bauzeit: 2026 – 2030
Fläche: 10.953 m²
Programm: 130 geförderte Wohnungen, davon 49 Normwohnungen, 81 SMART-Wohnungen und 7 geförderte Geschäftslokale
Visualisierungen: Dietrich Untertrifaller
Team Wettbewerb
Julian Imbery, Barbora Köver Tothova, Johanna Lentzkow, Maria Megina, Sofia Ramos Marin
Fachplanung
Statik: ghp gmeiner haferl & Partner, Wien
Bauphysik, Brandschutz: B-Lab, Wien
Haustechnik, Energieeffizienz: Team gmi, Wien
Soziale Nachhaltigkeit: art:phalanx, Wien
Fünf Häuser, fünf Höfe
Der Nordwestbahnhof ist mit 44 Hektar Fläche das letzte große innerstädtische Entwicklungsgebiet in Wien. Dieser Stadtteil soll ein klimafreundliches und sozial durchmischtes Wohn- und Arbeitsviertel werden. Das Ziel des vom wohnfonds_wien ausgeschriebenen Bauträgerwettbewerb der Phase 1 ist ein qualitätsvoller, geförderter Wohnbau nach dem 4-Säulen-Modell: Architektur, soziale Nachhaltigkeit, Ökonomie und Ökologie.
Unseren Entwurf für den Bauplatz NW04-6 hat die Jury mit dem ersten Preis ausgezeichnet: "In wirklich überzeugender Weise findet in diesem Beitrag eine Auseinandersetzung mit den Kernanliegen der Kreislaufwirtschaft und des Klimaschutzes statt. Auch mit Blick auf die städtebaulichen und architektonischen Qualitäten überzeugt der Beitrag mit einem klug durchdachten Grundriss- und Erschließungskonzept.“

Sparsam mit Privatem, großzügig mit Geteiltem
Wie der Name schon sagt, denkt unser Konzept von innen nach außen. Inside Out verschiebt die Grenzen vom Eigenen zum Gemeinsamen, ist sichtbar mit seinem Holzskelett, lässt seine Innenräume in die Außenbereiche fließen und leitet kühle Luft von außen nach innen.
Als spitzwinkeliges Dreieck entlang der Grundstücksgrenzen bildet unsere Wohnstruktur auf der Innenseite einen geschützten Nachbarschaftspark. Der straßenseitig eingeschnittene offene Hof dient als Vorplatz für die Schule im Erdgeschoss. Zahlreiche Vor- und Rücksprünge gliedern den Baukörper und verleihen den Fassaden ein individuelles Profil.


Über dem Sockel entwickeln sich fünf Häuser, die ihre Nutzungen zu übersichtlichen Nachbarschaften gruppieren. Ein offener Laubengang mit fünf schattigen, durchgrünten und kühlen Geschosshöfen – den Gemeinschaftsterrassen – verbindet die Häuser. Dieser stark durchgrünte Außenraum spendet frische, kühle Luft und schützt vor Hitze.
Von einem einheitlichen Stützenraster getragen, bilden die fünf Häuser jeweils ihre eigenen Identitäten aus: mal eingekerbt, mal mit vorgelagerten Loggien ergänzt, mal mit Photovoltaik an der Fassade, mal um ein “Grünes Zimmer” gewickelt, mal tief und durchgesteckt, mal flach an der Fassade aufgefädelt. Plattformen wie multifunktionale Gemeinschaftsräume, die Stadtloggia oder der Mehrzweckraum unterstützen die Bildung einer dauerhaften Hausgemeinschaft.
Gemeinsam sind allen Wohnungen schattenspendende, windgeschützte Loggien und die Möglichkeit zur Querdurchlüftung. Sparsam mit dem Privaten und großzügig mit dem Geteilten – das schafft leistbaren Wohnraum und stärkt den Sinn für das Gemeinsame vor der eigenen Wohnungstür.


Grundriss E0