Collège d’Orlinde, Bretenoux (FR)
Neubau,
Holzbau,
Zirkuläres Bauen
Auftraggeber: Département du Lot
Standort: F-46038 Bretenoux, Département Lot (46)
Architektur: Dietrich Untertrifaller, phBa (Partnerarchitekt)
Wettbewerb: 2018, 1. Preis
Bauzeit: 2022 – 2023
Fläche: 4.536 m² (Collège 3.374 m², Wohnungen 260 m²)
Programm: Ganztagesschule für 450 Schüler:innen, Unterrichtsräume, Bibliothek, Restaurant, Aufenthaltsräume und Pausenhof
Fotos: Aldo Amoretti
Team
Florent Brosse, Mathieu Chataignier, Jörg Fend, Clément Josse (Projektleitung), Christoph Teuschl
Text: Gerlinde Jüttner
Fachplanung
Statik Beton: Terell, Toulouse
Haustechnik: Soconer, Toulouse
Bauphysik: GEA, Blagnac
Akustik: Gamba, Toulouse
Kosten: Maitrys, Limoges
Landschaft: Saltus, Toulon
Auszeichnung
Austrian Green Planet Building Award
Auszeichnungen
- Austrian Green Planet Building , Auszeichnung
Eine Schule aus Holz, Licht und Schatten
In den meisten unserer Schulgebäude ist Holz allgegenwärtig, um eine helle und warme Atmosphäre zu schaffen, die das Lernen und das Zusammenleben fördert. So auch das Collège am Ortsrand von Bretenoux. Etwas von der Straße abgerückt, definiert es mit seiner breiten Westfront einen öffentlichen Platz.
Der horizontale Monolith ist harmonisch in seine ländliche Umgebung eingebettet und setzt einen urbanen Akzent am Eingang des Ortes. Das Collège d’Orlinde ist die erste Schule im Departement Lot, die dank der 1.200 m² Photovoltaikpaneele auf dem Dach mehr Energie erzeugt, als sie verbraucht.

Außen verschlossen, innen kommunikativ
Ein umlaufendes, weit auskragendes Vordach aus dunklem, karbonisiertem Holz schützt vor zu starker Sonneneinstrahlung. Dieses Material garantiert Langlebigkeit ohne jegliche Wartung. Die zurückhaltende, geschlossene Form steht im Kontrast zu den großzügigen, kommunikativen Innenräumen, in denen helles Holz dominiert. Einige Trennwände zwischen den Klassen wurden aus Lehmziegeln errichtet, um die Akustik und den hygrothermischen Komfort zu verbessern.

Ein überdachter Marktplatz
Die Räume sind übersichtlich um eine zentrale Erschließung angeordnet, welche die einzelnen Funktionsbereiche abgrenzt: Unterricht, Schulleben und Dienstleistungen. Rund um einen überdachten “Marktplatz” liegen die öffentlichen Einrichtungen: Bibliothek, Restaurant, Aufenthaltsräume und Pausenhof.
Die flexible Raumkonzeption schafft ein kreatives Lernumfeld mit einem Maximum an Funktionen und Anwendungen: Lern-, Spiel-, Sozial- oder Werkstattzonen können frei gestaltet und den jeweiligen Bedürfnissen angepasst werden. Der zentrale Zugang und die ablesbare Trennung der Funktionen im Inneren ergeben logische Abläufe und erleichtern die Orientierung. Innenhöfe und Oberlichter leiten das Tageslicht tief ins Gebäudeinnere. Die Klassenzimmer profitieren von einer zweiseitigen Ausrichtung.


Hohe ökologische Ansprüche
Energieautarkie, bioklimatische Planung, Verwendung von biobasierten und lokalen Materialien, maximale Nutzung des natürlichen Lichts: Wir haben alles getan, um den CO2-Fußabdruck der Schule zu reduzieren und ihren hohen ökologischen Ansprüchen gerecht zu werden.
Auf dem Dach des Gebäudes befindet sich eine 1.200 m² große Photovoltaikanlage mit einer Kapazität von 250 Kilowattpeak. Das Collège d’Orlinde erzeugt damit mehr Energie, als es verbraucht. Im Winter wird das Gebäude mit einer Erdwärmesonde beheizt.


