Lineaar – Wohnen über der Bahn, Aarau (CH)
Neubau

Auftraggeberin: ASGA Pensionskasse Genossenschaft
Standort: CH-5000 Aarau, Hintere Bahnhofstr. 79
Architektur: Dietrich Untertrifaller Stäheli
Entwurf: Helmut Dietrich, Much Untertrifaller
Wettbewerb: 2004
Bauzeit: 2009 – 2011
Fläche: 6.850 m²
Programm: 48 Wohnungen, Geschäfte, Restaurants
Ökologie: Minergie Zertifizierung

Fotos: Bruno Klomfar

Team
Susanne Gaudl

Text: Gerlinde Jüttner

Planungsbeteiligte
Generalunternehmer: Rhomberg, St. Gallen / Statik: Bayeler, Bern / Bauphysik: Siag, St. Gallen / Geotechnik: Ziegler, Zürich / Landschaft: Balliana Schubert, Zürich

Hybride Mischung nächst dem Aarauer Bahnhof: Die aufgelockerte Blockrandbebauung beherbergt eine Remise, Geschäfte und Gastronomie und darüber bis zu vier Wohngeschosse, deren Laubengänge Schutz vor dem Bahnlärm gewähren. Die bandartige Gliederung der Fassaden sorgt für einen homogenen Ausdruck des nutzungsdurchmischten Ensembles. Für eine Blockrandbebauung, typologisch ein Novum für Aarau, sprach vor allem der lärmgeschützte Innenhof, der das Inselgrundstück – umschlossen von zwei verkehrsreichen Straßen und dem Bahngelände – aufwertet.

Die aufgelockerte Ringform reagiert differenziert auf die unterschiedlichen Anforderungen des Nutzungsprogramms. Die Remise besetzt den längsten der drei Gebäudeschenkel entlang des Bahngeländes. Sie wurde mit vier Geschossen mit Büros und Wohnungen überbaut. Ein zweiter Block schließt im stumpfen Winkel an, ein dritter – geknickter – folgt der Hinteren Bahnhofstrasse und schließt den so entstandenen Innenhof. Läden und Gastronomie beleben das Erdgeschoss, die Wohnungen öffnen sich mit großen Loggien zum Innenhof.

Die Zürcher Landschaftsarchitekten Balliana Schubert thematisieren in ihrem Freiraumkonzept diese Überlagerung von privaten und öffentlichen Nutzungsansprüchen. Sie setzen auf dem Hartbelag der Hoffläche weich konturierte, erhöhte Inseln, die mit Bäumen bepflanzt werden und geschützte Orte für die angrenzenden Erdgeschossnutzungen bilden.

Die umlaufenden Brüstungsbänder aus hellen Faserbetontafeln binden den Nutzungsmix zu einer stadträumlich wirksamen Großform zusammen. So kann sich das Ensemble in seiner uneinheitlichen Umgebung behaupten und gibt den Nutzer:innen und Bewohner:innen an dieser wichtigen Zufahrtsachse zur Innenstadt eine prägnante Adresse.

Grundriss E0
Grundriss E1