Feuerwehr Thal, Sulzberg (AT)
Neubau
Auftraggeberin: Gemeinde Sulzberg
Standort: A-6934 Sulzberg-Thal, Hagen 178
Architektur: Dietrich Untertrifaller
Entwurf: Helmut Dietrich
Wettbewerb: 2008
Bauzeit: 2009 – 2010
Fläche: 604 m²
Programm: Fahrzeughalle mit Kommandobereich, Schulungsraum, Dorfarchiv, Büro
Fotos: Bruno Klomfar
Team
Rafael Grups
Text: Gerlinde Jüttner
Planungsbeteiligte
Statik Beton: Mader & Flatz, Bregenz / Statik Holz: Merz Kley Partner, Dornbirn / Haustechnik: Pflügl & Roth, Bregenz / Elektrik: Meusburger, Bezau / Bauphysik: Weithas, Hard / Brandschutz: IBS, Linz
Das neue Feuerwehrhaus in Thal zeigt, dass Holzbau und Brandschutz Hand in Hand gehen, auch bei Funktionsbauten mit allen komplexen technischen Anforderungen, die damit einhergehen. Die prominente Lage am Ortseingang und die wichtige räumliche Beziehung zum Gasthaus Krone erforderte eine sensible und zurückhaltende Einbettung des neuen Bauwerkes in die dörfliche Struktur. Der zweiseitig verglaste Schlauchturm aus Holz macht die Aktivität der Feuerwehr weithin sichtbar. Durch eine dem Gasthaus zugewandte Glasfront lassen sich die Feuerwehrfahrzeuge bewundern. Die Parkplätze für den Einsatzfall liegen als grüne Schotterrasenflächen entlang der Straße.
Das Gebäude zeigt eine klare Trennung in Fahrzeughalle mit Kommandobereich und den übrigen Nutzungen, die bezüglich Raumhöhen und Temperaturzonen kompakt zusammengefasst werden. Der erhöhte Funk- und Kommandoraum überblickt sowohl Fahrzeughalle und Vorplatz als auch den Mannschaftszugang. Der Zugang erfolgt niveaugleich von der Hauptstraße aus, markiert und geschützt durch das leicht vorkragende Obergeschoss. Kommandobereich und Umkleiden sind dem Eingangsbereich unmittelbar zugeordnet. Das Obergeschoss mit Schulungsraum, Dorfarchiv, Büro und Nebenräumen öffnet sich zum Dorfeingang und signalisiert so die öffentliche Funktion des Hauses.
Die Fassade ist mit einer vertikalen Weißtannenschalung verkleidet, die dem Baukörper einen einheitlichen und dem Ort entsprechenden Ausdruck gibt. Die großen zusammenhängenden Glasflächen strukturieren das Volumen und verleihen ihm Leichtigkeit und Transparenz. Eine außenliegende Verschattung verhindert die Überhitzung der Räume. Die Fahrzeughalle ist als Massivkonstruktion, das Obergeschoss als Holzbau ausgeführt. Die technische Ausstattung der Gebäudehülle entspricht dem Niedrigenergiehaus-Standard.
Um die für die Halle geforderte Feuerwiderstandsdauer von 60 Minuten zu erreichen, wurden die Querschnitte der tragenden Holzkonstruktion auf der Grundlage von Abbrandberechnungen dimensioniert. Da die Massivholzwände außerdem einen Raumabschluss bilden, muss die Konstruktion rauchdicht sein. Um dies zu gewährleisten, wurden zwischen die einzelnen miteinander verleimten Hölzer zusätzlich Holzlatten mit einem Querschnitt von 4 x 4 cm als sogenannte Fremdfedern eingenutet.

