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Volkstheater Wien (AT)
Continuer à bâtir, Rénovation, Protection du patrimoine

Auftraggeberin: Volkstheater GmbH
Standort: A-1070 Wien, Neustiftgasse 1
Architektur: Dietrich Untertrifaller mit Van der Donk
Wettbewerb: 2016, 1. Preis
Bauzeit: 2019 – 2020
Fläche: ca. 600 m² (Gesamtnutzfläche 8.585 m²)
Programm: Neuorganisation und Sanierung Zuschauertrakt, Bühnentrakt, Garderoben, Foyer, Fassade

Fotos: EMILBLAU / Martin Geyer, Dietrich Untertrifaller

Team
Luisa Dennig, Yakut Dogan, Matthias Fattinger, Elisabeth Graf, Fabian Kompatscher, Axel Laimer-Liedtke (Projektleitung), Benjamin Michels, Michael Porath, Doreen Rehmer-Jeitler, Margarete Sierek

Text: Gerlinde Jüttner

Planungsbeteiligte
Projektsteuerung, Statik, Bauphysik: FCP Fritsch Chiari & Partner, Wien
Haustechnik: Zentraplan, Wiener Neustadt
Elektrik: TB Eipeldauer+Partner, Traiskirchen
Bühne: Kottke, Bayreuth
Akustik: Müller BBM, Planegg
Licht: Podgorschek & Podgorschek Lighting Design, Wien
Landschaft: Kieran Fraser Landscape Design, Wien
Baumeister: Böhm Stadtbaumeister & Gebäudetechnik, Wien
Bühnenmaschinerie: Waagner-Biro Stage Systems, Wien
Fassadensanierung: Rudolf Denk, Wien
Gebäudetechnik: Emmerich Csernohorszky, Wien

Neuer Glanz auch hinter den Kulissen

1889 als bürgerliches Gegenstück zum Burgtheater im Neo-Renaissance-Stil erbaut, bietet das Haus 850 Sitzplätze und den bekannten Roten Salon. Ziel der dringend notwendigen Sanierungs- und Umbauarbeiten war es, den Zuschauer:innen zeitgemäßen Komfort zu bieten, moderne Sicherheitsstandards herzustellen und die Wirtschaftlichkeit zu verbessern.

Wir haben deshalb den Bühnentrakt erweitert, den Zuschauertrakt neu organisiert und für Barrierefreiheit und Sicherheit gesorgt. Die Fassadenbeleuchtung macht den neuen alten Glanz des Hauses auch außen sichtbar. Zur Verbesserung der thermischen Qualität wurde die reich gegliederte Putzfassade des Theaters im Einvernehmen mit dem Bundesdenkmalamt gereinigt und saniert. Der gesamte denkmalgeschützte Bestand und damit der ursprüngliche Charakter blieben erhalten.

Bühnentrakt erweitert

Für den reibungslosen Ablauf von Anlieferung, Aufbau und Umbau der Bühnenkonstruktionen wurde der Bühnenraum Richtung Burggasse erweitert und eine neue Seitenbühne mit Anlieferungsportal errichtet. Auf den modernsten Stand gebracht, spielt die Bühnentechnik in Zukunft alle Stücke.

Künstlergarderoben, Sanitäranlagen und Büros wurden saniert, adaptiert und teilweise neu angeordnet. Die Theaterverwaltung gewinnt durch die geringfügige Anhebung des Daches zusätzlichen Raum. Das neue Bühnenfoyer mit Portiersloge bietet einen direkten Zugang in die Kantine.

Ein kleiner Vorbau mit Hubpodium verbindet die Anlieferungs- und Zufahrtsebene mit der neuen Seitenbühne bzw. der Hauptbühne. Großformatige Kulissenteile müssen nicht mehr mühsam auf- und abgebaut werden, sondern werden mit dem Hubpodium niveaugleich auf die Bühne geschoben.

Im Sinne eines offenen Hauses wurden die vorher verbauten Ausgänge in die Arkaden freigelegt und bieten nun attraktive Ein- und Ausblicke.

Zuschauerraum restauriert

Die reich mit Stuck verzierten Oberflächen und Wandbespannungen im Großen Saal wurden in aufwändiger Handarbeit gereinigt und restauriert, ebenso die historischen Leuchten, die teilweise sogar nachgebaut wurden. Der neue Personenaufzug verbindet Erdgeschoss, ersten Stock und Untergeschoss. Auch der Zugang zur neuen Tageskassa und die ehemalige Vorfahrt in der Burggasse wurden barrierefrei adaptiert.

Die neue Zentralgarderobe im Parterre passt sich an die darüber liegenden ansteigenden Sitzreihen des ersten Ranges im Großen Saal an. Vorher waren hier unbeliebte Sitzplätze im Parterre mit schlechter Akustik und Sicht.

Auch im Zuschauertrakt wurden Räume neu organisiert. Dort wo sich früher Kartenbüro, Garderobe und Durchfahrt befanden, sorgt nun ein großzügiges Foyer mit Café für ein einladendes Entrée und entlastet den Haupteingang. Wir haben die Abendkasse ins Vestibül verlegt, die Tageskasse liegt nun an der Seite zur Neustiftgasse.

Die Rote Bar

Die berühmte Rote Bar im ersten Stock, ursprünglich der Pausenraum des Volkstheaters, nimmt seit Jahren einen festen Platz im Wiener Kultur- und Nachtleben ein. Das einzigartige Ambiente mit Kristalllustern, Samtvorhängen, Textiltapeten und Marmorboden wurde liebevoll restauriert. Erschlossen durch das neue Foyer, kann sie auch unabhängig vom Theaterbetrieb bespielt werden.

Restaurierte Beleuchtung und Fassade

Besonderes Augenmerk haben wir auf die Erneuerung der Beleuchtung gelegt. Die Wandkandelaber an den Säulen unter Balkon und Rang, das Licht in den Logen und die zentrale Ausleuchtung des Theatersaals wurden nach historischen Plänen restauriert und ergänzt.

Die Fassadenbeleuchtung macht den neuen alten Glanz des Hauses auch außen sichtbar. Zur Verbesserung der thermischen Qualität wurde die reich gegliederte Putzfassade des Theaters im Einvernehmen mit dem Bundesdenkmalamt gereinigt und saniert. Die teilweise undichten Flachdächer, Dachterrassen und Dachkuppeln wurden ebenfalls in Stand gesetzt und neu gedeckt.

Auch wenn man nun viele der durchgeführten Arbeiten nicht mehr sieht – spürbar sind sie überall im Haus und werden Mitarbeiter:innen und Besucher:innen noch lange Freude bereiten.

Sicher und barrierefrei
Die Sicherheit der Mitarbeiter:innen und Besucher:innen sowie die Barrierefreiheit waren zentrale Themen der Sanierungsarbeiten. Theatersaal, Garderoben, Fluchtstiegen und Rote Bar wurden als eigene Brandabschnitte ausgebildet, die Saaltüren erneuert und zusätzliche Brandschutzportale zwischen Garderobe und Foyer eingebaut. Der Zugang zur neuen Tageskassa und die ehemalige Vorfahrt an der Burggasse wurden barrierefrei adaptiert. Ein neuer Aufzug im Zuschauertrakt verbindet Foyer und Café im Erdgeschoss mit der Roten Bar im ersten Stock. Auch im Bühnentrakt ermöglicht ein Aufzug die barrierefreie Erschließung aller Geschosse.

Impressionen von der Baustelle

Umbauplan Sanierung und Neuorganisation

Graf-Zeppelin-Haus, Friedrichshafen (DE)
Continuer à bâtir, Rénovation, Protection du patrimoine

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Gut Hochreute, Immenstadt (DE)
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Theater Vorpommern, Greifswald (DE)
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