TUM School of Medicine and Health, München (DE)
Construction neuve, Protection du patrimoine

Auftraggeber: Staatliches Bauamt München
Standort: D-80809 München, Olympiapark
Architektur: ARGE Dietrich Untertrifaller, Balliana Schubert Landschaftsarchitekten
Wettbewerb: 2015, 1. Preis
Bauzeit: 2017 – 2022 / 2024
Fläche: 42.000 m² BFG, 37.900 m² NRF, 20 ha Sportflächen
Programm: 14 Sporthallen, 12 Hörsäle, 15 Diagnoseräume, 5 Werkstätten, 300 Büros, Cafeteria, Bibliothek

Fotos: Aldo Amoretti, Marcus Buck, David Matthiessen

Team
Karla Dornmair, Constantin Frommelt, Lara Kaufmann, Claudia Majer, Danijela Müller-Stojanovic, Simon Pirschl, Wilhelm Schnabel, Verena Schoissengeyr, Julian Straub, Heiner Walker (Projektleitung)

Text: Gerlinde Jüttner

Planungsbeteiligte
Statik: Merz Kley Partner, Dornbirn
Haustechnik: Vasko+Partner, Wien
Elektrik: bbs-project, Tiefenbach
Thermische Simulation: IB Hausladen, Kirchheim
Akustik: Obermeyer, München
Landschaft: Balliana Schubert, Zürich
Holzbau: Rubner Holzbau, Ober-Grafendorf

Prix

  • DAM Preis , Shortlist
  • Wood Design & Building Award, Prix
  • Austrian Green Planet Building , Prix

Publications

"Licht, Frische, Großzügigkeit"

Das Motto der Olympischen Spiele München 1972 gilt auch heute für die TUM School of Medicine and Health im denkmalgeschützten Münchner Olympiapark. Der zweigeschossige Holzbau von 185 Metern Länge und 153 Metern Breite bildet die neue, prägnante Adresse der Fakultäten für Medizin sowie Sport- und Gesundheitswissenschaften.

Das 19 Meter auskragende Vordach ist eine spezielle Holzkonstruktion aus vorgefertigten Hohlkasten-Elementen, die ohne aufwändiges Hilfsgerüst montiert werden kann. Wichtig war uns, die vielfältigen Anforderungen der Nutzer:innen bestmöglich zu erfüllen. In der hellen, leichten Holzkonstruktion sind alle Funktionen – 14 Sporthallen, 12 Hörsäle, 15 Diagnostikräume, 5 Werkstätten, 300 Büros, Cafeteria und Bibliothek – unter einem Dach zusammengefasst.

Die beiden Straßen – "Rue intérieure“ im Gebäude und "Rue extérieure“ für die Außenanlagen – sind das prägende Element, sie sind Begegnungsraum, Erschließungszone und ein Ort der Kommunikation.

Zwei Bauabschnitte bei laufendem Betrieb

Der Gesamtkomplex wurde in zwei Bauabschnitten bei laufendem Betrieb realisiert: Im ersten Abschnitt (2018 – 2021) entstanden nach Abbruch der bestehenden kleinen Gymnastikhallen die beiden neuen Hallen-Cluster, die Mensa, die Bibliothek und das westliche Vordach. Ebenso die komplette „Rue interieure“, ein Großteil des Untergeschosses und die haustechnischen Anlagen. Nach dem Bezug der neuen Gebäudeteile wurden im 2. Abschnitt (2021 – 2025) die großen Bestandshallen abgebrochen, die Institutscluster gebaut und die Außenanlagen hergestellt.

Die "Rue interieure"

Der Komplex ist in je zwei Hallen- und Institutscluster entlang einer zentralen Erschließungsachse gegliedert. Diese "Rue interieure“ durchzieht das gesamte Gebäude von Osten nach Westen und verbindet die Bereiche Sport, Lehre und Forschung. Innenhöfe durchdringen den Kern des Gebäudes, führen Tageslicht in sein Inneres und bringen Abwechslung in die Wegführungen.

Vielfältige Sichtachsen und großzügige Verglasungen entlang der "Rue interieure" schaffen ein kommunikatives, einladendes Ambiente. Hier treffen sich die verschiedenen Akteure, können miteinander reden und die Sportaktivitäten beobachten.

Die Sporthallen

Die beiden Hallencluster bieten mit insgesamt 14 Sportfeldern und einer Kletteranlage optimale Ausbildungs- und Trainingsmöglichkeiten. Mit elektronisch gesteuerten Abtrennungen können die Hallen flexibel an die benötigte Spielfeldgröße angepasst werden.

Das sportliche Herz ist die neue Leichtathletikanlage direkt vor der Außenterrasse des Hauptbaus. Die Laufbahnen sind durch das auskragende Holzdach geschützt, so dass hochsensible Sportmessungen witterungsunabhängig möglich sind.

Frei schwebende Konstruktion aus Holz

Das 19 Meter auskragende Vordach ist eine spezielle Holzkonstruktion, die aus Fertigteilen ohne aufwändiges Hilfsgerüst montiert wurde. Die 28 Meter langen und 3,75 Meter breiten Elemente wurden im Werk aus handelsüblichen Furnierlagenplatten und Brettschichtholzrippen zu leistungsstarken Hohlkastenelementen mit sehr hoher Steifigkeit und minimalem Gewicht verklebt. So konnte der große Ausleger zu wirtschaftlich vertretbaren Kosten realisiert werden.

Sporthallen, Institutsbereiche und die komplette Dachkonstruktion sind aus Holz. Das ermöglicht einen hohen Vorfertigungsgrad und dadurch kurze Montagezeiten. Mit perfekter Logistik für Planung, Fertigung, Anlieferung und Montage konnten die Hallencluster in nur zwei Monaten Bauzeit errichtet werden.

Zum Einsatz kamen neben weitspannenden Brettschichtholzträgern auch Hybriddecken in Holz-Beton-Verbundbauweise sowie vorgefertigte Holzelemente für Decken und Wände. Die zentrale Erschließungsachse, aussteifende Treppenkerne, Hörsaal und Kletterhalle sowie das Untergeschoss wurden als Stahlbetonkonstruktion ausgeführt.

Parkartige Sportlandschaft

Das Landschaftskonzept von Balliana-Schubert setzt auf den Dialog von den Gebäuden und der parkartigen Sportlandschaft. Das Außenareal mit den verschiedenen Sportfeldern wurde als stark durchgrünte Parkfläche gestaltet. Die "Rue extérieure“ knüpft westlich an den Hauptbau an und verbindet diesen mit allen Sportfeldern.

Grundriss E0
Grundriss E1
Schnitt

Kaltensteinhalle, Vaihingen (DE)
Construction neuve

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Sportzentrum Gilles Boutantin, Cormeilles-en-Parisis (FR)
Construction neuve

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Stadthalle F, Wien (AT)
Construction neuve, Continuer à bâtir, Protection du patrimoine

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