Wood’Art – La Canopée, ZAC La Cartoucherie, Toulouse (FR)
Neubau
Auftraggeberin: Icade Promotion
Standort: F-31000 Toulouse, Avenue de Grande Bretagne, ZAC La Cartoucherie
Architektur: Dietrich Untertrifaller mit Seuil Architecture
Wettbewerb: 2017, 1. Preis
Bauzeit: 2019 – 2022
Fläche: 13.565 m²
Programm: 137 Wohnungen (davon 42 gefördert), 100 Hotelzimmer, Geschäfte, Parkplatz
Fotos: Aldo Amoretti
Team
Florent Brosse, Jörg Fend, Martin Höck, Christina Kimmerle, Federico Silvestri, Christoph Teuschl, Iana Vicq (Projektleitung)
Text: Gerlinde Jüttner
Planungsbeteiligte
Statik: Terrell, Toulouse
Holzbau: Maitre Cube, Paris
Haustechnik: Soconer, Toulouse
Akustik: Gamba, Labège
Kosten: Sept, Muret Haute-Garonne
Landschaft: Idtec, Seysses
Totalunternehmer: Maître Cube, Paris
Auszeichnungen
- Holzbaupreis Vorarlberg , Anerkennung
- Austria Green Planet Building, Auszeichnung
- Grand prix régional des Pyramides d’argent, Auszeichnung
Hotelturm und Wohnhäuser zu 75 Prozent aus Holz
Auf einem ehemaligen Industrieareal am linken Garonne-Ufer entsteht das gemischte Eco-Quartier La Cartoucherie mit insgesamt 3.100 Wohnungen, 6.000 m² Geschäftsflächen und öffentlichen Einrichtungen wie Schulen, Sport- und Freizeitanlagen.
Wir bauten dort den Komplex “Wood’Art” mit einem elfstöckigen Hotelhochhaus und zwei Wohnanlagen – ein preisgekröntes Projekt im Rahmen des nationalen Wettbewerbs von Adiv’bois in Frankreich. Die Gebäude wurden zu 75 Prozent als Holzbau ausgeführt – ein Thema, das auch in Frankreich große Bedeutung hat. Holz wird überall dort eingesetzt, wo seine Verwendung am sinnvollsten ist.
Das Hotel und die Wohnbauten wurden aus vorgefertigten Holzmodulen errichtet. Diese Konstruktion wirkt sich sehr positiv auf die Energiekennzahlen und das Raumklima aus und sorgt gleichzeitig für weniger Abfall und schnellere Bauzeiten – eine wesentliche Voraussetzung für das Bauen in dicht besiedelten Städten.
Zweigeteilter Masterplan
Der Masterplan teilt das ca. 13.000 m² große Areal in zwei Teile: Am Rande des öffentlichen Platzes und von der Straßenbahnachse gesäumt, setzt der Hotelturm einen deutlichen Akzent im neuen Stadtteil. Dahinter, auf der ruhigeren Westseite, erheben sich zwei Wohnbauten auf einem gemeinsamen Sockel, der das Areal mit Geschäften und öffentlichen Einrichtungen belebt.
Die üppig begrünten Gärten auf dem Dach des Sockels sind vom Platz aus sichtbar und bieten den Bewohner:innen gemeinsame Begegnungs- und Erholungsräume. Sie bilden auch ein Reservat für Biodiversität und begrenzen die Entstehung von Wärmeinseln.
Die visuelle Einheit der Architektur erzeugt einen markanten Bezugspunkt für das Viertel. Die Vielfalt der öffentlichen Räume, die Durchlässigkeit der Blöcke und die soziale und funktionale Mischung der Gebäude garantieren den Nutzer:innen eine lebendige Umgebung. Ebenerdig verbindet eine Fußgängerstraße alle Gebäude, verbreitert sich an manchen Stellen, um Platz für Caféterrassen zu schaffen.
In den Wohnungen bieten unbehandelte Holzoberflächen ein natürliches, gesundes Lebensumfeld für alle Sinne. Auch optisch und haptisch sorgt Holz in der Hotelhalle, an den Fassaden, Decken und Balkonen für ein angenehmes Ambiente und hohen Wohnkomfort.
Terrakotta-Tafeln, die an die lokale Farbtradition der "ville rose" anknüpfen, bilden eine doppelte Fassadenhaut entlang der Wege und Passagen des Turms und vor den Loggien der Wohnungen.